Ein eher schlecht als recht platzierter Videospielcharakter-Kopf auf dem Hals eines Mannes im Anzug mit ausgestreckten Armen will euch wieder sagen, was ihr unbedingt wissen müsst, bevor ihr Spiel X kauft. Dieses Video und viele andere Reviews verstanden sich bislang auch immer als Kaufempfehlung, damit euer hart verdientes Geld MAXIMALEN Spaß bringt.

Aber inwiefern ist ein Review überhaupt noch notwendig, wenn wir alle Spiele sowieso ohne Mehrkosten ausprobieren können. Der Xbox Game Pass ist der letzte und größte Schritt der Abo-Dienste Richtung Spotify und Netflix. Das Angebot wird größer, der monatliche Preis kleiner und die Frage nach dem “ob” wird eine Frage nach dem “wann und wie lang”.

So, wie es nicht wehtut, mal eben bei Spotify in ein Album einer schwedischen Rockgruppe aus den 90ern reinzuschnuppern oder die neue Netflix-Eigenproduktion zu gucken, entwickelt sich auch das Videospielen hin zum unverbindlichen Ausprobier-Modell. Videospiele werden in Zukunft seltener gekauft, sondern stehen zur Verfügung, egal ob wir sie jemals durchspielen, geschweige denn anrühren.

Schon jetzt beobachten wir, dass in der Breite oftmals über die Spiele ein Urteil gefällt wird, die sowieso jeder kennt und viele unabhängig von einer Bewertung kaufen. Das Review als “Click-Generator” scheint ausgedient zu haben, weswegen Johannes und ich uns fragen, wo es mit dieser Textsorte hingehen soll. Denn bei aller Kritik am Videospieljournalismus ist eine professionelle und wohldurchdachte Kritik in unseren Augen weiterhin wertvoll, wenn sie denn weiß, was sie aussagen will.

Wie denkt ihr darüber? Hinterlasst gerne einen Kommentar oder tretet mit uns in Verbindung unter @maxwellmoebius, @maxgehtzugrunde oder natürlich @geht_zugrunde.