Es ist wieder Wacky Week hier bei uns auf dem Blog. Statt Montags bringen wir diese Woche die Links am Dienstag. Wildes Weltzugrundegehen! Dafür haben wir extra Anni aus der unfreiwilligen Internet-Abstinenz geholt!

Anni

  • Mein Leben im analogen Exil nervt, aber in den letzten Wochen wollten weder mein Computer noch mein Internet funktionieren. Ersteres ist mittlerweile wieder fit, zweiteres wiederum… Wie dem auch sei, es wird Zeit, dass auch ich wieder etwas zu den Links beisteuere, denn das ist eine andere Lektion der letzten Wochen. Die Welt hört sich nicht auf zu drehen, nur weil man* keine Möglichkeit hat immer informiert zu sein.
  • Der Freitag (eine Wochenzeitung, die konstant mein Herz erobert) fast noch einmal schön zusammen, was das Problem mit Xavier Naidoo und dem ESC ist. Außerdem waren noch  einige Überlegungen zu Sozialismus, Innovationen und neoliberalen Gedanken zufinden. Absolut lesenswert.
  • Über Pinkstinks habe ich ein cooles Projekt entdeckt. Diese Seite erzählt die Märchen der Gebürder Grimm neu und versucht damit die Wirkung von Narrativen auf Kinder zu verdeutlichen.
  • Für den Abschluss noch was schönes. Das Internet hat neben seiner Schattenseiten auch immer wieder nette kleine Überrraschungen zu bieten. Zum Beispiel Bilder von gealterten Superheld*inn*en. Enjoy.

Johannes

  • Kennt ihr sie noch? Videotheken? Wo man gaaaaaaaaaaaaaaaa-ha-hanz früher VHS-Kassetten geliehen hat, später dann DVDs? Und heute gar nichts mehr leiht, weil die Dinger fast alle zumachen? Der Grund dafür ist ganz einfach: Dank Internet, Streaming, Video-on-Demand und nicht zuletzt den Übernacht-Services von Amazon und Co. haben sich Sehgewohnheiten und Konsumverhalten von Filmen geändert. Wie sich das auf eine kleine Videothek in den USA auswirkt, schildert dieser Text von Dennis Perkins. In den Vereinigten Staaten sieht die Situation nochmal ein bisschen anders aus als hier in Deutschland, da es dort große Verleihketten wie Blockbuster gab, die nach und nach kleinere Läden aufkauften – nur um dann selbst pleite zu gehen. Die Ketten gibt es auch in Deutschland, beispielsweise Bari-Videofuchs-Videotheken in NRW, sind allerdings wesentlich kleiner als ihr nordamerikanisches Pendant.
  • Auch sehr US-zentriert ist diese Aufzählung von 28 verbreiteten Rassismen und die Möglichkeiten, ihnen argumentativ zu begegnen. Was wir ja oft ausblenden ist, dass in den USA das Thema viel offensichtlichter ist und daher auch offensiver behandelt wird. Das führt natürlich zum einen zu mehr offenen Rassismus in der US-Gesellschaft, zum anderen aber auch zu einer im Prinzip größeren Sensibilität diesem Thema gegenüber. Anders in Deutschland: Hier gilt ein Mensch erst als Rassist, wenn sie oder er Juden vergasen und farbige Menschen mit dem N-Wort bezeichnet (das mit dem dopelten G, das mit dem einfachen G entzündete ja vor ein paar Jahren eine wunderbar absurde Diskussion über die Daseinsberechtigung von rassistischen Begriffen in Kinderbüchern). Hier gibt es kein Bewusstsein für die gängisten Formen von Rassismus, weshalb in Dresden und ich viel zu vielen anderen Städten jeden Montag ein Haufen Rassisten durch die Straßen stolzieren darf, ihre xenophobe Scheiße in die unbeleuchtete Dezembernacht herausbrüllen darf und dabei sich zu sagen erdreistet “Ich? Ich bin doch kein Rassist!”. Wo wir da gerade beim Thema sind…
  • Neben all den anderen schrecklichen Dingen (s.o.), für die PEGIDA und die AfD so verantwortlich sind, ist das Wiedererscheinen des Begriffes “Volk” eines der schlimmsten. Der von den neurechten so oft bemühte Spruch “Wir sind das Volk” knüpft dabei nur für uninformierte an die Tradition der Wende-Demonstrationen an. Viel näher liegt der Spruch leider am Volksbegriff der Nationalsozialisten und Rassenkundler des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Da helfen auch alle falschen “Nazis raus!”-Rufe bei PEGIDA nicht. Denn, wie Michael Bittner feststellt, ist das ohnehin eine brechreizerregende Verdrehung des Begriffes. Sagen wir also doch bitte, wie es ist: Da laufen, bei AfD und PEGIDA insbesondere, Nazis mit. Scheißegal, ob sie sich selbst so identifizieren oder nicht, ihre offenbarten Taten und Positionen sprechen da deutlich genug.

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