So, ihr Lieben! Der Sommer neigt sich dem Ende, die Ferien haben vielfach bereits geendet oder dauern zumindest nicht mehr lang und wir vom Zugrunde-Team spitzeln hinter der Hitzeschutzverdunkelung hervor. Was wir sehen, präsentieren wir euch wie immer in unseren Links:

ANNI

  • Lange Zeit habe ich mit John Oliver gekämpft, nicht weil ich ihn und seine Sendung Last Week Tonight nicht gut finde, sondern weil er mit ein bisschen überhyped vorkam. Diese Meinung muss ich revidieren. Spätestens nachdem er sich Trans*themen gewidmet und sich intensiv mit Online Harassment auseinandergesetzt hat, hat er sich meinen Respekt verdient. Diese Woche überzeugte er auf ein Neues mit einer wichtigen Kritik an der Sexualaufklärung in den USA.
  • Außerdem: Ein unglaublich unterhaltsames Lied über (besonders religiös motivierten) Sexismus. Gut informiert und sehr witzig, daher, schaut es euch an!

JOHANNES:

  • Max freut sich unheimlich auf Metal Gear Solid V, wie er ja immer und immer wieder betont. Da ich die Serie so gut wie nicht kenne, frage ich mich bein Schauen des Trailermaterials natürlich, was da so abgeht, warum Snake (?) eine mechanische Hand hat und Dinge in seiner Stirn stecken. Zum Glück hat GameTrailers versucht, die Hintergrundgeschichte der Metal-Gear-Serie aufzudröseln. Meine Fragen bezüglich Snakes körperlicher Deformation sind zwar nicht beantwortet, aber immerhin war ich unterhalten.
  • Polygon berichtet, dass einige YouTuber in die Entwicklung eines Spiels involviert waren, welches sie nun über ihre Games-Kanäle über den Klee loben. Ich finde es nicht schlimm, wenn Leute über Werke berichten, an denen sie beteiligt waren, aber Transparenz sollte in diesem Zusammenhang selbstverständlich sein. Und das zeigt ebenfalls mal wieder, wie wichtig es ist, dass sich diese “authentischen” YouTube-Menschen als Medienmacher*innen begreifen und sich deswegen an selbst gesteckte Kodizes halten. Es muss ja nicht gleich alles in Regeln und Gesetze gegossen werden, aber zumindest eine gewisse Transparenz sollte Standard werden. Eine Situation wie bei vielen Beatuy- oder Livestyle-Vlogs will ja niemand.
  • Für die Otto-Brenner-Stiftung der IG Metall wurde eine sogenannte Kurzstudie zu rechten Mediennetzwerken erstellt. Obwohl sie nur eine bedingt wissenschaftliche Aussagekraft hat, zeigt sie doch, dass in diesen Mediennetzwerken, zu denen unter anderem Ken Jebsen und der Kopp-Verlag, ein gefährlicher Schleimbrei aus Anti-Israelismus, Volkstümelei und Angst vor der Moderne vor sich hinbrodelt. Ein schönes Zitat:
    In dem Maße, wie sich durch die mediale Dynamik Information gleichsam totalisiert und potenziell jeder und jede zum medialen Informationskanal werden kann, verschwindet die Öffentlichkeit, weil jeder seinen diffusen Meinungskosmos als Öffentlichkeit präsentiert oder schlicht auf jene vertraut, die ihn umwerben. Kontroverse Debatten und Quellenüberprüfungen sind in solchen Pseudoöffentlichkeiten nicht mehr vorgesehen.
    Die Diskussion in einer Demokratie zu vernachlässigen, ist unheimlich gefährlich. Umso trauriger, dass in unserer Gesellschaft der Diskurs einen immer geringeren Stellenwert einnimmt.

MAX

  • Das erste Metal Gear Solid V-Review ist (auf Englisch) draußen. Johannes hat oben glücklicherweise schon etwas Nachhilfe gepostet. Fast schon wie erwartet hat das neueste Kojima-Spiel eine Top-Wertung abgesahnt. Wie wir in Mehr Spieler immer wieder erklären, geben wir jedoch nicht allzu viel auf nackte Zahlen. Tut euch selbst einen Gefallen und lest den Text. Quiet ist “glücklicherweise” noch ein interessanter Charakter geworden, auch wenn der Beigeschmack der Wichsvorlage leider erhalten bleibt. Die Story ist nicht mehr so ausladend und “groß”, was mich als eher neutralen Beobachter im Angesicht der Gameplay-Möglichkeiten allerdings ebenfalls nicht zu sehr stört. Ich bin auf weitere Meinungen gespannt und kann es kaum erwarten irgendwann selbst Hand anzulegen.
  • Erst dieser Tage hat ein Freund wieder ausführlich gepostet, dass er unüberlegte und meistens schlichtweg dumme Kommentare zur Asylsituation durch Entfreunden quittiert. Da fühlen sich dann wieder ganz viele Leute persönlich angegriffen und sehen sich im Mittelpunkt. Genau das ist aber sowieso schon längst das Problem, da jeder nur durch seine Mini-Linse guckt und sich in theoretischen Denkspielen aufhält, während die Menschlichkeit vor die Hunde geht. Wir haben ernsthafte Probleme in Deutschland, die noch weit über finanzielle und wirtschaftliche Aspekte hinausragen. Es mangelt einigen an der Fähigkeit zur Menschlichkeit und nicht informiert zu sein, ist für ein solches Verhalten eine miserable Ausrede. Also auch diese Woche wieder ein Artikel zum drüber nachdenken. Bis die Scheiße aufhört.

Featured Image by Martin Kleppe