Es muss so manch einem schon gedämmert haben, als Jan Böhmermann in Hochglanzoptik und mit erstaunlich gutem Timing beim betrunkenen Facebook posten gefilmt wurde: Da stimmt doch was nicht! Erst Til Schweiger und jetzt auch noch der Medien-Messias Böhmermann, seines Zeichens Gastgeber einer Losershow, die nicht mal das mit dem Verlieren so richtig hinbekommt. Nicht selten fragen sich Internetnutzer weltweit wie blöd man eigentlich sein muss, um immer so viel Quatsch zu veröffentlichen und sich zur öffentlichen Zielscheibe zu machen. Die Verdachte, die bei Schweigers der Rechtschreibung trotzenden Nachricht schon aufkamen, scheinen sich bei der durchsichtigen Darstellung Böhmermanns zu bestätigen: Der Alkohol muss, wie so oft, als Sündenbock herhalten.

Der Alkohol muss sich seit jeher mit seinem schlechten Image herumschlagen. Obwohl seit Jahren immer mehr Initiativen zum verantwortungsvollen Genuss gestartet werden, ziehen Menschen wie Til Schweiger das sowieso schon beschädigte Image weiter in den Dreck. Zu Unrecht, wie Forscher eines anonym bleibenden Instituts ermitteln konnten (Pro-Tipp: Es reimt sich auf Plax-Manck-Institut, aber PSSSSSSST!). Alkohol-Tode und damit in Verbindung gebrachte Gewalttaten sind längst in aufgeklärter Form in der Gesellschaft angekommen. Das müsste man inzwischen doch wirklich wissen, sagen auch immer mehr Richter in Fällen von häuslicher Gewalt. Klagen von Frauen und Kindern werden heutzutage oftmals mit ernüchtertem Kopfschütteln hingenommen. Sicher, die Rechtslage beschreibt Häusliche Gewalt als ernst zunehmende Straftat, doch bei erhöhtem Alkoholkonsum seitens des Täters sei das doch zu erwarten.

Bierflaschen

 

“…weil Bier der Held ist den Deutschland verdient, aber nicht der den es gerade braucht. Also jagen wir das Bier, weil es es ertragen kann. Denn es ist kein Held, es ist ein stiller Wächter, ein wachsamer Beschützer.” – Det. James “Jim” Gordon

Der Alkohol befindet sich zusammen mit Zigaretten in guter Gesellschaft. Es wird inzwischen sehr offen kommuniziert, dass die eigenen Produkte Leben verkürzend wirken können und Verhaltensänderungen verursachen können. Diese Ehrlichkeit kommt bei Konsumenten und jenen die es noch werden wollen gut an. Doch in diesen Aufschwung mischt sich ein Til Schweiger und lässt eine Facebook-Nachricht auf Deutschland los, die, mal wieder, durch Alkohol-Konsum erklärt werden soll. Schweigers öffentliche Bekenntnisse zu der Nachricht scheinen nicht mehr als eine ausgeklügelte PR-Strategie zu sein.

Von 100 Befragten Fußgängern in Eschwege, Nordhessen konnte nicht ein einziger bestätigen Menschen wie Schweiger und Böhmermann in der Öffentlichkeit beim Trinken beobachtet haben zu können. Die empirischen Daten sind erdrückend und es stellt sich die berechtigte Frage: Sind diese Männer in Wirklichkeit Anti-Alkoholiker? Der Alkohol fordert ein Ende dieser Hetzkampagne und sieht sich von prinzipiellen Alkohol-Gegnern systematisch in die Enge getrieben. Man mache es sich schlichtweg zu leicht, die Probleme des Alltags und damit verbundene Facebook-Posts auf ein Bierchen zu viel oder eine SMS nach 2 Uhr nachts zu schieben. Die SMS-Industrie distanzierte sich umgehend und lässt wissen, dass man nicht in diese mediale Schlammschlacht hineingezogen werden wolle.

Die Initiative “Bier für Deutschland” bat uns folgendes Statement mit zu veröffentlichen:

“Es gibt Momente, in denen nur das einzig wahre Warsteiner hilft. Die Tatsache ist doch, dass Alkohol erfrischend echt ist und in der Regel auf die Freundschaft getrunken wird. All dies sind in unseren Augen positive Effekte, die dafür sorgen, dass man sich heute wie ein König fühlt. Auch in Sachen Völkerverständigung sind wir dank des Dunkelbieres unterwegs, welches auch als das Schwarze mit der blonden Seele bezeichnet werden kann. Wir wünschen uns, dass es irgendwann jeden erfrischt und die Leute sich die wertvollen Inhalte unserer Produkte zu Herzen nehmen. Wo sonst sind die Leute dermaßen höfliche und sagen immer ‘bitte’, wenn sie ein Bitburger möchten?” – T. Rinkmehr, Vorsitzender der Initiative “Bier für Deutschland”

Disclaimer der Redaktion: Wir haben keine Ahnung, was sich der Autor dieser Zeilen bei diesem Artikel gedacht hat. Er hat bestimmt wieder gesoffen. Seine Lieblingsmarke ist übrigens Carlsberg… also falls uns jemand sponsern möchte.

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