Was, schon wieder sieben Tage vorbei? Wo rennt die Zeit denn schon wieder hin? Und was ist eigentlich passiert? Von Gamescom-Zombies zu den nicht ganz so wichtigen Dingen wie Politik & Co.: Der DGDWZ-Wocherückblick ist da. Fast so gut wie John Oliver… aber nur fast.

JOHANNES:

  • Starten wir mit leichter Kost: Science-Fiction-Filme sind großartig. Auch nach zwanzig oder dreißig Jahren, allerdings auf eine andere Art. Dann nämlich, wenn wir heute sehen, wie sich Autor*innen der Vergangenheit unseren (Nicht-)Alltag vorgestellt haben. Oder anders ausgedrückt kulminiert dies alles in der Frage: Wo ist mein verdammtes Hoverboard? In Text und Video hat Ars Technica eine kleine Zusammenstellung dieser versemmelten Zukünfte veröffentlicht.
  • Ah, Autor*in für Videospiele zu sein ist wahrscheinlich der beste Job der Welt. Ein bisschen nüchterner sehen das dann die tatsächlichen Autor*innen, wie ein Vortrag dreier Schreiber*innen für die Writers Guild of America zeigt. Ein großes Problem: Da Spiele (und ihre Charaktere) immer eine Gemeinschaftsproduktion sind, hat jede*r Angestellte*r eine eigene Vorstellung von den Charakteren. Und natürlich haben oft genug Spielspaßbedenken den Vorrang vor Story und narrativer Logik. Zusätzlich habe ich momentan ein schlechtes Gewissen: Da ich weiß, wieviel Mühe es sein kann, abwechslungsreiche und sogar lustige Geschichten für ein Spiel zu schreiben (wegen dieses einen Spiels da…), fühle ich mich immer schlecht, wenn ich beispielsweise in Torchlight II die Questtexte als ärgerliche Flow-Stopper während des Looten & Levelns wegklicke. Ich gelobe Besserung!
  • Auch die Damen und Herren von Superlevel waren auf der Gamescom und fanden es: langweilig. Nun war der Autor des Textes bereits etwas voreingenommen, was die Einschätzung zumindest etwas erklärt, aber überraschend ist diese negative Sicht kaum. Auch wir sind ja ein bisschen skeptisch, was die Gamescom angeht. Immerhin findet das Kontrastprogramm zur Riesenmesse, in Form von Veranstaltungen wie des Not-Games-Festivals Erwähnung. Ich glaube, dort würde ich mich auch wohler fühlen. Bessere Luft ist da eh.
  • Auch nach Gamergate und einer sichtlich verbesserten Haltung zum Thema (Gender-)Diversität in Videospielen: Das Paradies ist noch weit entfernt. Wie sehr und offensichtlich Videospiele noch immer eine “Jungs-Sache” sind, zeigt dieser wunderbare Text von Juliet Khan. Im Gespräch mit ihrer siebzehnjährigen Schwester ergründet die Autorin, warum Mädchen nicht Videospielen entwachsen, sondern umgekehrt: Warum Videospiele irgendwann aufhören, Frauen als Zielgruppe zu begreifen. Für die Kahn-Schwestern hat dies in erster Linie drei Gründe: Disqualifizierung von bestimmten Videospielen wie Sims, Angry Birds oder Nintendogs als “Casual” und somit nicht als “richtige” Videospiele, Marginalisierung von Videospielerinnen sowie schließlich ein Marketing, dass sich durch Sexualisierung und Militarisierung an eine männliche Zielgruppe wendet. Sehr lesenswerter Artikel, vor allem für Hardcore-Gamer-Dudebro-“Jungs”.

MAX:

  • Ich wollte wirklich nur ganz kurz reinschauen und plötzlich saß ich fast die komplette halbe Stunde vorm PC. Die Gamescom Demo zu “Metal Gear Solid V” hat mich umgehauen. Das Spiel sieht unglaublich vielfältig aus. Vom Missionsdesign zur Entwicklung der eigenen Truppen bis hin zu den Online Modi sieht einfach alles richtig gut aus. Und in der jetzigen Situation darf man fast davon ausgehen, dass es der vorerst letzte, interessante Konami-Titel wird.
  • Randrubrik in der Süddeutschen: Männer sollen sich nicht mehr trauen Komplimente zu machen. Das gleiche Phänomen beobachte ich zwar auch, aber lustigerweise fast nur bei den Herren, die sich gar nicht so blöd dabei dran stellen würden. Klar, ist es in der Öffentlichkeit in der Regel besser die Leute in Ruhe zu lassen, wobei auch weibliche Freunde von mir schon auf jemanden zugegangen sind und gesagt haben: “Ich muss dir einfach gerade sagen wie schön du bist!” Kann man durchaus mal machen. Wir Männer können unseren Charme auch einsetzen, ohne den Nachsatz “Wie wär’s mit bumsen, Schätzeken?” einzubauen. Und solch einen Satz muss man nicht aussprechen. Das geht auch ganz leicht über Körpersprache. Aber unter Freunden und Kollegen sollte es sozial kompetenten Menschen möglich sein Komplimente auszusprechen. Ernst gemeintes Lob tut dem Selbstvertrauen gut.

Featured Image by Tabako the Jaguar