Über Zack Snyders „Man of Steel“ lässt sich streiten. Das ist zwar eine redundante Aussage, da man auch über die „Humorlosigkeit“ von Christopher Nolans „The Dark Knight“ klagen kann, der normalerweise über jeden „objektiven“ Zweifel erhaben ist. Es geht mir jedoch auch gar nicht darum Filme zu vergleichen oder als Gesamtwerk zu bewerten. Viel mehr möchte ich mir einen Teilaspekt aus „Man of Steel“ herauspicken, der aus meiner Sicht wichtig für eine eventuelle „Supergirl“-Serie sein könnte.

Die neuesten Gerüchte besagen, dass bei DC über eine Supergirl-Serie nachgedacht wird. Zwar handelt es sich nur um erste Ideen für eine solche Serie, doch in Anbetracht der ausbleibenden weiblichen Protagonisten in Comic-Verfilmungen (und auch sonst) ist ein solches Vorhaben im Grunde recht wünschenswert. Ich selbst habe keinerlei Bindung zu Supergirl und kenne sie nur aus einigen Folgen „Superman: The Animated Series“. Insgesamt weiß ich über sie ähnlich wenig wie über Krypto den Superhund.

Das Video ist für manche bestimmt spannender als der Film

Reboots sei Dank (und das sage ich nicht oft!) können Helden jedoch auch im Nachhinein interessant gestaltet werden. Trotz des streitbaren Schauspiels in „Arrow“ gucke ich die Serie um den grünen Rächer unglaublich gerne, da sie für mich die Quintessenz dessen verkörpert, was ich mir unter „Superhelden-Comics“ im unterhaltenden Sinne vorstelle. Die Geschichte von Oliver Queen (Green Arrow) wird auf zwei Ebenen erzählt, was den Werdegang des Helden und thematisch übergreifende Themen erlaubt. So erleben wir Oliver in der Jetztzeit als Arrow und wie er früher auf einer Insel vom Schnösel zum Helden reifte.

Ein ähnliches Erzählkonzept ist mit Supergirl vorstellbar. Ihre Zeit auf Krypton und im Weltraum kann für ein grenzenlose Hintergrundgeschichte genutzt werden. Das ist natürlich nur eine Option, aber ich hätte nichts gegen sie einzuwenden, da man so den Charakter als Über-Wesen auf der Erde und als Normalsterbliche im Weltall aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachten könnte. Ob und wie die Serie am Ende aussehen könnte, wird sich aber erst noch mit der Zeit zeigen.

Während wir Zuschauer keinen großen Einfluss darauf haben, wie die Macher ihre Interpretation von Supergirl erzählen werden, gibt es jedoch etwas, dass gleich klargestellt werden sollte. Supergirl verdient einen Anzug. Und damit sind wir auch wieder bei „Man of Steel“. In einigen Featurettes (siehe oben) wird nämlich erklärt, wie die Charaktere designt worden sind. Und auch wenn eine Supergirl-Serie sich natürlich in keinster Weise an die DC-Filme halten muss (und wenn man z.B. Arrow betrachtet auch nicht wird), sticht ein Aspekt des Films heraus.

Via Flickr by Nathan Rupert

supergirl

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Supermans Kleidung ist tatsächlich eine umfunktionierte und gefärbte Rüstung. Auch General Zod und seine Gefolgschaft tragen diese Rüstung. Erneut darf man über vieles streiten, aber wenn mir jemand erzählen will, dass Antje Traue als Faora-Ul ohne Hosen oder mit Mini-Rock wie eine Soldatin gewirkt hätte, dann stimmt mit euch etwas nicht. Aber ganz davon abgesehen, dass niemand mehr den peinlichen College-Movie Romance-Quatsch bei Superhelden-Damen sucht, wird diese Kleidung als Standard mit Funktion genutzt. Genau so sollte die Kleidung auch für Supergirl funktionieren, um ganz ohne große Erklärungsnot einen erwachsenen Stil durchzusetzen, der nicht bloß auf Schulmädchen-Fantasien aus ist.

Hoffen wir, dass sich die Macher einer Supergirl-Serie zu einem, man muss es einfach sagen, besseren Stil für eine interessante Geschichte entscheiden. Der Rock ist bekanntermaßen aus Zeiten als Supergirl für romantische Komödien gedacht war und wie der „Badeanzug“ von ihr und auch Wonder Woman beim kämpfen helfen soll… so einen Blödsinn kann man sich schon nicht ein mal mehr einreden. Im gleichen Zuge gebe ich natürlich auch aufgrund des anhaltenden Badeanzug-Stils in den Comics zu, dass ich keine all zu großen Hoffnungen habe, dass Supergirl tatsächlich eine Rüstung verdient, sondern weiterhin in Spider-Mans Zweitkostüm herum springen darf. Aber wann soll ich denn sonst hoffen, wenn es schon um die Cousine des „Champion of the Oppressed“ geht.