Es ist gar nicht so leicht sich einen Überblick über die E3 zu verschaffen. Nachrichtendienste aller Art liefern immer nur Teilüberblicke. Eine echte Übersicht der Neuheiten lässt sich nur über Puzzlewerk erkennen. Daran wird auch dieser Artikel nichts ändern. Anstatt dessen gibt es ein paar Richtersprüche über meine persönlichen, wie sagt man, WTF-Momente. Die E3 hat zwar wenige bis gar keine Überraschungen bereit gehalten, doch zumindest wurden viele Erwartungen erfüllt. Hier die Dinge, die mich tangiert haben.
Aber denkt dran: Ich bin Playstation-Spieler
OMFG NEUANKÜNDIGUNGEN!
Was lange rumort wird endlich offiziell angekündigt. Nicht, dass die Gerüchteküchen der großen Games-Seiten sich etwas aus Fakten machen, The Last Guardian weiß ein Lied davon zu singen, aber es wird sich immer arg gefreut, wenn von offizieller Seite Zahlen auf den Tisch gelegt werden. Square Enix musste aus der letzten E3 lernen, dass nur wenige Games-Journalisten tatsächlich 1 und 1 zusammenzählen können, da man aus den Aussagen der Verantwortlichen erkennen konnte, dass ein Release von „Final Fantasy XV“ vor Weihnachten 2014 nicht realistisch war. Das diesjährige Aussetzen der Titel „Kingdom Hearts 3“ und und „Final Fantasy XV“ darf demnach so verstanden werden, dass beide Titel nicht vor Mitte 2015 fertig gestellt sein werden. Nur als kleine Vorbeuge gegen enthusiastische Gerüchte-Köche.
Aber zu den „echten“ Neuankündigungen. Glaubt man Twitter-Aussagen haben sich ziemlich viele Gamer eingenässt, weil „Uncharted 4: Thief’s End“ angekündigt wurde. Und ja, es ist natürlich schön, dass der Titel endlich bekannt gegeben wurde. Das war es aber leider auch schon… fast. Außer dass der Trailer sich ungewöhnlich finster vom Design her gab, kann man nämlich noch nicht viel sagen. Ich mag es nicht, dass Drake sich wie eine Mischung aus Batman/Battlefield auf dem „Cover“ präsentiert, aber vielleicht kommt der Humor ja noch. Ich habe nichts gegen eine Weiterentwicklung, aber mir hat der Trailer leider gar nichts gegeben. Hoffentlich wird dem Spiel nicht zu viel „The Last Of Us“-Ernsthaftigkeit aufgedrückt und der Trailer ist einfach nur nichtssagend.
So stelle ich mir Nathan Drake(s) vor. Ein Lächeln auf den Lippen und ‘nen dummen Spruch auf der Zunge
Gameplay-Idiotie
Batman kann jetzt ballern. Ganz recht. Was hat den Arkham-Spielen bisher gefehlt? Dass man Auto fahren und ballern kann. Das sind genau die zwei Dinge, die ich mit Batman schon immer machen wollte. NEIN! Wenn ich mäßige Verfolgungsjagden mit Gadgets haben will, dann spiele ich „Watch Dogs“. Oder ich spiele gleich „Sleeping Dogs“ und springe von Auto zu Auto. Wen auch immer die famose Idee mit dem Batmobil geritten hat, der wird sich noch die Augen reiben. „Dead Space“ grüßt mit seiner nervigen Railgun-Mission und wenn „Scarecrow“ als Hauptantagonist verkauft wird, sind Autofahr-Missionen nicht unbedingt bekannt für eine schaurige Atmosphäre. Anstatt Vorfreude bringt „Arkham Knight“ für mich nichts als eine große Portion Skepsis mit.
Besser in Sachen Atmosphäre schlägt sich „The Order: 1886“. Ein guter Shooter mit gruseligem Flair ist zwar spätestens seit „Half-Life 2“ nichts Neues mehr, doch spätestens „Resistance 3“ und die „Metro“-Spiele zeigen, dass diese Kombination auch heute gern gesehen ist. Negativ fällt hingegen auf, dass die Ereignisse der Demo unglaublich stark gescriptet erscheinen. Kaum eine Auseinandersetzung kann durch euer Können beendet werden. Viel mehr scheint jedes Setpiece mit einer Aneinanderreihung von Quicktime-Events enden zu müssen. Da merkt man, dass Ready At Dawn die „Santa Monica/God of War“-Mentalität vollends zu übernehmen scheint. QTEs erscheinen, nicht nur, in Shootern jedoch mehr als altbacken.
Persönliche Fan-Freude
Aber auch Miesmuschel-Max machen manche Dinge glücklich. Da wäre zum Beispiel der Fakt, dass Final Fucking Fantasy Type-0 nach 3-4 Jahren Wartezeit ÜBERFÄLLIGST auch in den USA und Europa veröffentlicht wird. Auf Import-Seiten und über die im Vergleich zur Kunterbunt-Geschichte des dreizehnten Teils ernsten Geschichte konnte das Spiel für einen ordentlichen Hype unter FF-Freunden sorgen. Der PSP-Titel wurde allerdings ohne gute Begründungen nie für den Westen lokalisiert. Ausgerechnet Square Enix Frankreich deutete auf Anfragen hin, dass es Neuigkeiten zu Type-0 zur E3 geben könnte. Tatsächlich können sich Sony- und Microsoft-Jünger gleichermaßen auf das Spiel freuen, da es auf die XOne und die PS4 portiert wird.
Auch wenn es schade ist, dass man hierzulande solange warten musste und die Portierungen nicht für die PS3 und 360 angeboten werden, freue ich mich als Fan der Reihe sehr. Ein wenig „fanboyish“? Auf jeden Fall. Ich würde soweit gehen zu sagen, dass ein PSP-Spiel bisher der eheste Grund für den Kauf einer PS4 für mich darstellt, da die Exklusivtitel der Next-Gen weiterhin auf echte Perlen warten lassen. Da „Destiny“ mich vom Spielprinzip nicht anspricht, bleibt kaum ein Titel über. Wie erwähnt sieht „The Order: 1886“ nach einem schnörkellosen Shooter aus und wenn „Uncharted“ sich nicht neu erfindet, bin ich mit den alten Teilen gut bedient.
Selbst das von mir ersehnte „The Rise Of The Tomb Raider“ wird nichts sein, was ich nicht schon gesehen habe. Allein die „Final Fantasy“-Teile reizen mich derart, dass eine Konsole für das nächste Jahr in Anbetracht kommen. Diese E3 hat für größeres Verlangen allerdings herzlich wenig getan. Außer natürlich, dass ich jetzt eine weiße PS4 haben möchte. Den Rest haben wir einfach schon zu oft gesehen. „Far Cry“ und „Assassin’s Creed“ drohen sich langsam wie die Sportspiele von EA anzufühlen. Ein Tweak hier ein Tweak da, her mit eurem Zaster!
Ich müsste sauer auf SQUENIX sein… aber ich könnte vor Freude heulen!
Nach der E3 ist vor der E3… und der Gamescom
Es darf wohl nicht davon ausgegangen werden, dass sich bis zur Gamescom etwas tut. Das war noch nie wirklich der Fall und wird auch so bleiben. Das eine oder andere Release-Datum wird vielleicht festgelegt, doch selbst das scheint in weite Ferne zu rücken. Dann also die VGX im Winter, wenn hoffentlich erste Informationen zu Visceral Games’ Star Wars Projekt ans Licht kommen.
Nächstes Jahr wird es dann allerdings Zeit, dass wir es mit Next-Gen-IPs zu tun bekommen. Nachdem viele Spiele wie „Thief“ und „Watch Dogs“ die zweigleisige Spur der Feigheit gefahren sind, muss sich etwas tun. Vielleicht kann sich sogar Ubisoft außer „The Division“ dazu hinreißen lassen etwas neben „Far Cry 5“, „Assassin’s Creed Drölf“ und „Watch Cats“ anzubieten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Rockstar Games könnte noch ein Kandidat für neue Ideen sein und auch BioWare verspricht ja eine neue IP. Vielleicht kann sich Sucker Punch auch endlich von „Infamous“ losreißen. Es wäre zu schön. Jetzt sind wir erst einmal zufrieden, dass die „Next-Gen“ in diesem Winter, ein Jahr nach Release ungefähr da sein wird, wo sie schon letzten November hätten sein sollen… fucking Early Access überall!
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