Er ist der Urvater der Comic-Superhelden. Er hat vom kometenhaften Aufstieg bis zur absoluten Lächerlichkeit alles miterlebt. Eines ist allerdings sicher. Jeder kennt ihn. Und er ist nicht Batman!

balls of steel

Die Rechte liegen bei Warner und DC. Den Feinschliff verdankt das Bild Walde!

 Superman ist für viele mehr als nur eine Comic-Figur. Er ist die personifizierte Geburtsstunde eines Genres, welches inzwischen sogar das Mainstream-Kino beherrscht und sich als Unterhaltung für alle Altersgruppen etabliert hat. In Verbindung mit ihm steht für viele das tragische Schicksal Christopher Reeves, der einen großen Teil seines Lebens im Rollstuhl verbringen musste.

 Der amerikanische Autor Michael Chabon verdankt der Entstehungsgeschichte Supermans sogar einen Pulitzerpreis, den er für sein Buch „The Amazing Adventures of Kavalier & Clay“ erhielt. In jenem Buch geht es zwei junge, jüdische Halbstarke, die den fiktionalen ersten Superhelden erfinden. Dieser heißt The Escapist und ist gleichzeitig eine Huldigung an Harry Houdini, sowie eben an Superman, der ebenfalls von zwei jungen, jüdischen Männern ins Leben gerufen wurde. Diese wurden übrigens wie ihre Konterparts in Chabons Buch ausgelacht für ihren Kinderkram (genau wie ein gewisser Edgar Rice Burroughs 20 Jahre vor ihnen, als er eine Science-Fiction-Fortsetzungsgeschichte mit dem Titel „A Princess Of Mars“ schuf).

 In den Jahrzehnten seit der Entstehung des ersten amerikanischen Superhelden ist der bisherigen Gallionsfigur von DC Comics viel widerfahren. Unzählige Comics, viele, oft nicht gute Filmadaptionen und die obligatorischen Videospiele, die niemand haben wollte, stehen auf Supermans Vita. Besonders die Sidekick-Mania der Comic-Industrie hat Superman schwer erwischt, sodass er sich mit Glanzeinfällen wie Krypto, dem Superhund und der nie fertig gedachten Figur von Supergirl herum plagen musste. Dann gibt es natürlich noch seinen Klon Superboy, der zu 50% aus seinen und zu 50% aus dem Erbgut seines ärgsten Erd-Widersachers Lex Luthor geschaffen wurde.

 Inzwischen ist Batman der Posterboy DCs (zumindest was den Mainstream und Beliebtheit in der Breite angeht). Dafür gibt es verschiedene Gründe. Die übergezogene Unterhose und der sowieso nicht mehr ganz aktuelle Trend von allzu hautenger Superheldenmode ist schon mal ein optischer Minuspunkt. Und auch die Problematik, dass Superman eigentlich immer unbesiegbar ist, macht die Abenteuer des Mannes mit dem S auf der Brust nicht unbedingt attraktiver. Natürlich gewinnt der Gute am Ende immer, doch selten ist es so offensichtlich wie bei Superman.


Ein Trailer der alles zeigt… was sowieso schon zig Mal gemacht wurde

 Aber wo soll dieser Artikel eigentlich hinführen? Wollen wir jetzt noch die Moses-Vergleiche von Supermans Origin-Story ziehen, um auf die biblischen Ausmaße dieser Story zu kommen? Nun, in Ansätzen ja. Die Geschichte von Superman kommt auch Nicht-Fans und Unwissenden schnell bekannt vor. Kal-El (Supermans „bürgerlicher“ Name auf seinem Heimatplaneten) ist der letzte seiner Art (oder auch nicht!). Sein Heimatplanet Krypton wurde je nach Paralleluniversum entweder zerstört oder ist durch Naturkatastrophen zu seinem Ende gekommen, sodass seine Eltern ihn mit einer Raumkapsel zur Erde schicken.

 Er ist das Baby, welches von Erdenmenschen gefunden und großgezogen wird, bis er im Teenageralter seine wahre Herkunft erfährt und seine Bestimmung sucht. Anstatt dass Gott Kal-El (der von seinen Zieheltern Clark Kent genannt wurde) Fähigkeiten verleiht, um permanent Heuschreckenplagen über Bösewichte kommen zu lassen, ist es die Sonne, die Kal-El übermenschliche Fähigkeiten verleiht. Die Erklärung hierfür ist, dass auf Krypton eine rote Sonne schien und die Strahlung der gelben Sonne in Kryptoniern übermenschliche Fähigkeiten (Laser aus den Augen, Körper hart wie Diamant, man kann fliegen… denkt euch einfach Fähigkeiten aus… das war auch ein Problem vom unverwundbaren Heldenbild Supermans).

 Dies war eine Einführung, die viele Dinge offen lässt, euch aber ein rudimentäres Verständnis Supermans und seiner Werdensgeschichte darlegt. Für mehr Informationen durchforstet Wikias, die eigens dem Mann aus Stahl gewidmet sind und erfreut euch an all den Hardcore-Nerds, die euch haargenau schildern können, wie und warum Superman genau funktioniert. Mein Ziel war es erst mal, euch ein wenig in Stimmung zu bringen und zu erklären, warum auch ich Superman zumindest interessant finde (einen Fan würde ich mich allerdings nicht nennen).

 Der anstehende Film „Man of Steel“ hat inzwischen im Mainstream, sowie auch bei Nerds ordentlich Wirbel erzeugt und ich habe mir selbst meine Gedanken zu dem anstehenden Film und seinen so gut wie garantierten Fortsetzungen gemacht. Im Lauf der nächsten Tage wird der nächste Artikel erscheinen, der sich damit auseinandersetzen wird, was die Problematik am Superman-Reboot in meinen Augen ist und was man hätte anders machen sollen, um dem Mann aus Stahl ein paar Glocken aus dem identischen Material in den Schritt zu hängen.

Ein Superheld weiß, dass er es zu etwas gebracht hat, wenn Doug Walker ihn parodiert!