Oh, ja! Oooooooooooooooooh, jaaaaaaaaaaaaaa! Mein Gesichtsfeld! Was würde ich kreischen, wenn ich es gut könnte. Ich werde am Mittwoch im Chor die Frauenstimmen bitten für mich im Kollektiv zu kreischen. Jawoll! Er ist zurück! Ich wünschte, dass er mir ein Kind machen könnte. Robbie F. Williams ist wieder da!

Wie? Das interessiert gar keinen mehr? Aber… aber? Was ist aus dem Mann geworden, der als einer der größten Entertainer seiner Generation galt? Jener Brite, der spätestens mit seiner astreinen Interpretation Frank Sinatras auch harsche Kritiker überzeugte? Ja, okay. „Rudebox“ war wirklich scheiße. Man muss es so sagen. Robbie Williams hatte die letzten… nun… gefühlten zehn Jahre eine Durstrecke… Ob ich auch noch wegen neuen AC/DC-Platten ausraste? Nah, nicht wirklich… Ja, ja! Die Reunion mit Take That war nicht gerade ein Zeichen künstlerischer Größe… OKAY! Mann! Frau und Kind! Fuck it! Dann sprechen wir halt über was Anderes!


Zumindest gute Laune macht das Teil…

Der neue Ton

Einen echten Geheimtipp kann man diese Woche zwar nicht abgeben, aber das liegt keinesfalls an schwachen Releases. Ganz im Gegenteil gibt es eine gute Handvoll hörenswerter Musik. Allerdings ist darunter kein triumphaler König auszumachen. Dementsprechend ist die folgende Aufzählung nicht als kompetitiv, sondern als blindwütige Aufzählung zu sehen. Ihr seht also: Same old same old!

 

The Fling – When The Madhouses Appear

Auch wenn der erste Gedanke an House-Pop-Crossover-Bands des letzten Jahrzehnts geht, handelt es sich bei The Flings Album um genau das, was die Indie-Szene derzeitig reihenweise produziert. Ja, toll! Massenware wird euch hier als Tipp verkauft. Nun, kennt ihr denn The Fling schon? Nein? Ha, ha! (Ich hab echt ein Problem mit den Lesern, DIE die Band doch schon kennen!)

Traurigerweise könnte man die Band schon eine ganze Weile kennen. Warum das traurig ist? Weil „When The Madhouses Appear“ schon 2010 hörbar war. Da war die Welle aus Americana, Rock und Pop-Appeal noch auf der Spitze. Jetzt findet man Bands wie The Fling wie Muscheln am Meer und dabei übersieht man leider oft die besten Stücke.

The Fling haben auf ihrem Album aber auch 2 Jahre nach dem ursprünglichen Release noch genug Argumente, um im Sektor des Retro-Rocks mitmischen zu können. Manch einer möchte bei den ganz eingängigen Stücken der Band sogar Vergleiche mit den Beatles und Oasis hervorkramen, aber bevor die Wonderwall of Flame ausbricht und ich als Walross beschimpft werde, gehen wir lieber zur nächsten Band über.


Alles schon mal gehört und trotzdem isses gut!

The Moons – Fables Of History

FUCK! Bei den Moons werde ich auch gerade um Beatles-Vergleiche herumkommen. Es handelt sich ja nur um ein paar Pilzköpfe, die unter anderem „She Said She Said“ gecovert haben. Dann nehme man noch die Single „Jennifer (Sits Alone)“ und der Raum-Zeit-Kontinuum-Vergleich ist perfekt. Ganz so hoch ist die itrate auf „Fables Of History“ allerdings dann doch (noch) nicht, dass man vollmundig von den neuen Beatles reden kann.

Zusammen (also als Vorband) war man für die Beady Eyes unterwegs und dann – ARGH! – müssen wir natürlich auch auf die sehr wahrscheinliche Freundschaft von Oasis- und Moons-Anhängern ausgehen. Aber hey! Für Brit-Pop/Rock-Freunde der 90er ist das eine echt frohe Botschaft. Hier bekommt man genau das, was die pilzköpfige Verpackung verspricht. Also auch hier den Retro-Rotor anwerfen und überall artig lamentieren, dass früher alles besser war.


She said… Sheee saaaid… Hoppla!

…und der ganze Rest

Dieser Eintrag würde dann aber auch kein Ende finden, da qualitativ ähnlich gut, aber aus ganz anderen Ecken der Musikwelt noch viele, weitere Bands zu beachten wären. Zum Beispiel Rebekka Karijord, die auf „We Became Ourselves“ nicht nur textlich philosophisch, sondern insgesamt mit ihrem Jazz-Pop, der den Soul-Damen Adele und Co. ordentlich Konkurrenz macht. Oder eben eine tolle Ergänzung für Menschen mit Hang zur organischer Musik darstellt. Knabenchöre, Jazz-Piano und Streicher… Rebekka lässt sich so einiges einfallen, um den Pop im Jazz nicht zu leicht werden zu lassen.

Und wer auf Experimente nicht verzichten will, aber viel lieber elektronische als jazzige Töne hört, der nimmt sich lieber „Lovestar“ von Janosch Moldau vor. Hier gilt eben gesagtes in Tannenbaumgrün und statt allerhand organischer Spielereien wird hier fast schon besinnlich auf elektrische und Piano-Klänge zurückgegriffen.

Um der ganzen Schmuse-Schose heute allerdings wieder die nötige Kante zu verleihen, soll auch noch kurz auf Cryptopsy selbst betiteltes Album hingewiesen werden, welches so brutal vor sich hin ballert, dass es einem die Schuhe auszieht. Für kompromisslose, aber dennoch irgendwie Melodie verliebte Death Metaler sollte das ganze einen Hörausflug wert sein.


Dieser Mann macht keine Kinderbücher

Für wen auch diese Woche nichts dabei war, dem sei wie immer die Kommentar-Funktion ans Herz gelegt. Wer nicht für seine musikalischen Vorlieben einsteht, der kann auch keinen Blumentopf gewinnen. Um es mit den Worten Farin Urlaubs zu sagen: Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär’ nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“