Was hatten wir, also ich, uns auf die Tokyo Game Show (eine Spielemesse in in Tokio) gefreut. Wenn die Aussicht auf Spiele besteht, in denen Monkey D. R/Luffy aus One Piece dem Dragon-Ball-Schurken Freeza/Frieza das Gesicht zerknetet, dann kann sich mein 14jähriges Ich kaum halten.

Eine traurige Nachricht aus den USA hat der Nostalgie-Messe jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Telltale Games haben bekannt gegeben, dass sie nahezu alle Mitarbeiter entlassen und im besten Fall noch die gerade gestartete Walking-Dead-Staffel zu Ende bringen.

Johannes und ich gehen dem Niedergang einer Spieleschmiede auf den Grund, die seit 2012 mit Erscheinen der Walking-Dead-Reihe als Kritikerliebling galt. Nicht immer perfekt, aber als Hafen für (mittel-)große Namen, die vom Choose-Your-Own-Adventure-Ansatz Telltales’ profitierten.

Es ist fast schon ein Segen, dass wir die Episode mit einem Tag Verspätung veröffentlichen, weil sich die Ereignisse nach der Veröffentlichung der Episode überschlagen haben. Inzwischen ist der Verkauf der letzten Walking-Dead-Staffel auf Wunsch des Studios hin pausiert worden und das Studio wird für Verletzungen von Arbeitsrechten verklagt. Zudem stimmt Polygons Ben Kuchera Johannes zu, dass das Unternehmen daran krankte, dass das Spielsystem sich in einem halben Jahrzehnt kaum entwickelte

Und wie versprochen zur Nachlese: der bereits im März erschienene The-Verge-Artikel, der ein Licht auf die harten Arbeitsbedingungen bei Telltale Games warf.

Wir wünschten, wir hätten diese Woche spaßigere Themen wie Digimon Survive. Oh nein, da kommt Johannes und will mir den Laptop wegnehmen. Gebt Digimon Survive eine Chance! Es könnte ein richtig gutes Tactical-RPG – Johannes! Nein! Johannes, nicht aus dem Fenster! Wir sind im vierten – Johannes! NAAAAAAAAAANIIIIIIII!?!?