Am Abgrund Links – Künstlerische Freiheit, Flüchtlingsverdrängung und Polit-Stars

31 Wochen sind im Jahr 2015 schon vergangen, die Hälfte des Jahres ist rum, der Sommer hat begonnen. Weil wir gehört haben, dass Menschen im Sommer normalerweise raus gehen und so Sachen machen wie “in den Park legen”, “grillen” oder “die Sonne genießen”, versuchen wir euch mit unseren Links aktuell zu informieren. Es muss ja jemand zuhause bleiben und Nachrichten lesen. Hier nun die Dinge, die wir wichtig fanden und mit euch teilen wollen.

ANNI

• Gregor Gysi war und ist eine der wichtigsten Figuren der Linkspartei. Jetzt hat er ein weiteres Mal seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. In Reaktion auf seinen Rückzug widmete ihm der Freitag einen Artikel, der zeigt warum der Politiker wahre Größe bewiesen hat.
• Eine beeindruckende Sammlung von Erfahrungsberichten lieferte letzte Woche die Aljazeera. Aus der Perspektive von Prostuierten, Freiern und Zuhältern offenbahrt sich die Schrecklichkeit dieses Gewerbes. Daher Triggerwarnung!
• Franz Josef Strauß ist ohne Zweifel eine der populärsten Figuren konservativer Politik. In diesem Sinne überrascht seine reaktionäre Haltung zu staatlicher Gewalt nicht, die sich in dieser Zitatesammlung widerspiegelt.

JOHANNES

• Wir brauchen mehr Rollenspiel in unserem Leben. Deswegen schaue ich bisweilen Menschen gerne beim Spielen von Pen&Paper-RPGs zu, nicht nur, weil es lustig ist, sondern um mir vielleicht ein paar Tricks als Spielleiter abzuschauen. Wenn es euch genauso geht oder ihr am Hobby interessiert seit, schaut mal bei dieser kleinen Webserie vorbei.
• Seit langem störe ich mich an der Behauptung “Der Kunde ist König”. Dem halte ich immer ein “Der Kunde ist auch nur ein Mensch” entgegen und meine oft genug “Der Kunde hat keine Ahnung”. Vor allem in der Spieleindustrie herrscht da ein ziemliches Paradox: Zum einen wird behauptet, sich rein an Kundeninteressen zu orientieren (“We love games! And we love gamers!”), zum anderen sehen wir anhand von Micro-Transactions, Day-One-Patches und Always-On-Debakeln, wie sehr wir als Kund*innen eigentlich verarscht werden. Deswegen ist eine Stimme wie die des Indie-Entwicklers Rami Ismail, vom Vlambeer-Team, auch so erfrischend: Zwar müsse mensch als Entwickler*in seine Fans pflegen, aber auch klare Grenzen ziehen.
• René Walter vom Nerdcore-Blog geht drei Monate auf Pause (mehr oder weniger), hat zuvor aber noch einen längeren, reichlich kulturpessimistischen Text veröffentlicht. Der alleine ist schon ganz interessant, auch wenn ich weder seinen Optimismus, noch seinen Kulturpessimismus teilen kann. Das Highlight des Textes sind die vier Zukunftsprognosen über den Online-Journalismus, die der Dutch Journalism Fund entworfen hat. Es sind interessante Szenarien und während ich auf Nr. 1 und 3 hoffe, befürchte ich, dass Nr. 2 eintreten wird.

MAX

• Ich bin leider verhindert, aber wenn ihr noch Karten bekommen könnt, kann ich euch “Final Symphony II” nur empfehlen. Bonn ist zumindest für die Trierer gleich um die Ecke und auch so eine ganz hübsche, wenn auch merkwürdig isolierte Stadt. Außerdem ist unser Softball-Team viel cooler! Bei “Final Symphony II” handelt es sich um eine Fortführung von Projekten, die seit einigen Jahren sehr erfolgreich sind. Den Start hat einst “Symphonic Fantasies” mit Arrangements der Spielereihen “Final Fantasy”, “Kingdom Hearts”, “Chrono” und “Secret Of Mana” gemacht. Bei “Final Symphony” geht es ausschließlich um die Bestsellerreihe “Final Fantasy” und dieses Mal stehen unter anderem der umstrittene 13. Teil und der wunderbare 9. Teil im Fokus. Auf Letzteres freue ich mich ganz besonders. Das Konzert findet am 29.August statt.
• Die Gamescom steht vor der Tür und eine positive Überraschung seit der E3 ist “Just Cause 3”. Das neue Spiel von Avalanche Studios sieht aus, als hätte jemand “GTA V” bereits gemoddet. Mit Physikspielereien und viel Zerstörungswut sieht das Spiel nach einer Menge Spaß aus. Wem das Video zu sehr nach PR aussieht, der kann sich den Zusammenschnitt eines Bekloppten angucken.
• Und Achtung: es wird ein bisschen politisch. Der hier geteilte Artikel der Augsburger Allgemeinen soll euch, meiner Meinung nach, zu nichts überreden. Viel mehr offenbart er für mich, wie sehr sich viele Menschen zwischen Fronten sehen. Wir beobachten täglich die Extreme großer Hilfsbereitschaft, aber auch gewaltbereiter Zerstörung und Ablehnung. Was denken sich eigentlich die Menschen in der Schweigespirale? So hilflos wie dieser Artikel mit der hohlen Frage “Was spricht eigentlich gegen Bayerns Pläne?” endet, muss mehr in sich gegangen werden, was eigentlich der jeweilige “Plan” ist. Was gilt es zu “meistern” und was bedeutet meistern für einen jeden in der jetzigen Situation?

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