Ein neues Jahr bricht an, neue Konflikte brechen aus. Wer keinen Bock hat sich mehrfach täglich mit der sogenannten (Vorsicht, Unwort des Jahres) Lügenpresse auseinanderzusetzen, kriegt hier den Digest mit musikalischer Untermalung. Toll. Und wer sich im vorletzten Satz an keinem Wort gestoßen hat wird wieder ausgeladen.

Hach ja, Pegida. Das Thema kann (und hat bereits) tausende Blogeinträge eingenommen und ist trotzdem noch nicht erschöpft. Da ist einiges lesenswertes dabei, da die Artikel aber teilweise schon in der Vorweihnachtszeit veröffentlicht wurden, werde ich die hier nicht mehr verlinken. Für großartige Meinungsbildung dürfte es aufgrund der medialen Flut, die sich über dieses Thema bereits ergossen hat, sowieso zu spät sein. Wir können aber rückblickend festhalten, dass a) zwar nicht alle Pegida-Marschierer Nazis sind, aber alle gute Nazis wären; b) es immer noch traurig viele davon gibt; c) Pegida nicht Symptom einer zunehmenden Islamisierung sondern von Existenzangst und sozialer Spaltung ist. Ich hoffe, das muss ich jetzt nicht noch ausführlich verargumentieren, Gründe siehe oben. Auf jeden Fall ist Pegida insofern unter der Oberfläche tatsächlich ernstzunehmen, auch wenn man sich mit den öffentlich vorgebrachten Argumenten eigentlich nicht auseinandersetzen muss. René Walter hat das irgendwo mal schön gesagt: die Diskussion muss sich eben nicht immer nach dem Dümmsten im Raum richten, auch wenn es im Kleinen natürlich wichtig ist weiterhin Überzeugungsarbeit zu leisten. Ein kleines Fun Fact, das sich im Zuge meiner Recherche aber ergeben hat: der größte Arbeitgeber Dresdens kommt aus…. Trommelwirbel.. Abu Dhabi.

Aber genug Pegida, wir schweifen mit dem Blick mal noch ein bisschen weiter nach Osten, wo sich der Ukraine-Konflikt zwischen, grob gesagt, der NATO und Russland weiter zuspitzt. Nach einem halben Jahr scheint jetzt klar zu sein, wer an dem Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 die Verantwortung trägt: Russland, auch wenn SPON die Auflösung ihrer (auch so) lesenswerten Story an einen Magazin-Kauf knüpft. An dieser Stelle auch ein Shoutout und “Chapeau!” an Herrn Hinterwald, der die Info schon eine knappe Woche vor dem Spiegel-Artikel mit mir teilte und sich auf dieselben Quellen stützte. Was für Wellen das ganze jetzt nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo schlägt bleibt fraglich. Verbessern wird es die internationalen Beziehungen jedenfalls nicht.

Via Flickr by James Rea.

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Wähl’ die (nicht), Alter!

Der Status dieser Beziehungen wird manchen aber egal sein. Da treffen sich dann gerne mal Strache von der FPÖ und Marion Le Pen (Enkelin von DER Le Pen DEM Le Pen) mit dem rechsextremen Chefideologen des Kreml, Aleksandr Dugin, um so’n paar Dinge mal zu besprechen. Und die AfD hat ihre Finger auch im Spiel, anti-russische Sentiments kann man der Partei ja kaum unterstellen. Da kommt Pegida wieder ins Spiel, die ja auch mal RTDeutsch der deutschen “Mainstream-Presse” vorziehen. Gut, fragmentierte Öffentlichkeiten, Echokammern (sprich: circlejerks) und die Bereitschaft jeden Scheiß zu glauben, den Walter Frei.Wild im Forum von sich gibt, spielen da ne große Rolle. Pikant wirds, wenn man realisiert, dass Russland da tatsächlich seine Finger im Spiel hat.

Was das alles zu bedeuten hat? 3sat zählt eins und eins zusammen. Und der Rest so…

In other news: Überwachung bringt nichts (wussten wir), aber einsehen will das von den Verantwortlichen wieder keiner. Nach den Pariser Anschlägen fordert die CSU wieder die Vorratsdatenspeicherung, die in Frankreich ja herzlich wenig gebracht hat. Und auch die Briten, ohnehin ja schon Vorreiter des 1984-Szenarios, lassen es sich nicht nehmen noch ein bisschen auf das Populismus-Pedal zu treten. Aber dass Herr Cameron sich mit den Argumenten seiner dann-ja-Gegner auseinandersetzt kann man eh nicht erwarten: “If privacy is outlawed, only outlaws will have privacy.” Dass die Forderung seinem solidarischen Marsch für die Pressefreiheit zuwiderläuft, merkt der wahrscheinlich selbst auch nicht.

Passend zur Verschärfung sozialer Missstände und Überwachungsstaat: “The Cut Deepens” von Alix Perez, vom Album 1984. Genießt ein bisschen Dubstep, Glitch und Grime.

Außerdem besonderen Dank an Frau Schylo.