Wenn ich mir so anschaue, was derzeit alles in Trier passiert, dann verstärkt sich mein Eindruck, dass der Frühlingsanfang eigentlich eine reine Kopfsache ist. Der astronomische Frühling beehrt uns zwar erst am 20. März, aber Trier hat scheinbar den Frühjahrsputz in den Winter verlegt und nun nen vorzeitigen und vor allem beeindruckenden Start hingelegt.

(Ich schmunzle gerade über mich selbst, da das kulturelle Geschehen mich im Moment sogar vom Schreiben meiner Hausarbeit über die Geschichte der visuellen Darstellung von Sexualität abhält. Dementsprechend prokrastiniere ich munter weiter und versuche mein Gewissen damit zu beruhigen, dass ich zumindest, passend zum Thema, alte Schlagerlieder mit erotischer Konnotation pfeife während ich hier tippe…)

Nachdem nun auch die letzten Karnevalisten von dannen gezogen sind, mangelt es in Trier weder an Platz noch an Veranstaltungen. Jeder trägt seinen Teil zur Unterhaltung bei. Die einen gezielt, andere wohl eher ungewollt. Ersteres trifft beispielsweise auf das Theater Trier zu, welches Mut beweist indem es sich an die Inszensierung von Berlin Calling an einem eigens dafür zweckenfremdeten Ort heranwagt.

P2115230

Gleiches gilt für das neue Format “Caféhauskonzerte Trier”, welches von Jochen Leuf und Dirk Mentrop ins Leben gerufen wurde. Das Konzept lautet: “Eigenwillig, Ausgelassen, Stürmisch und Still, unter die Haut gehend, über den Wolken schwebend. Große Musik auf kleinem Raum.” Ob sie dieser Definition gerecht werden, wird sich am 21. März beim Konzert der niederländischen Band Lavalu erstmalig herausstellen. (Ich für meinen Teil muss zugeben, dass die Stimme und der Akzent der jungen Dame es mir schon ein wenig angetan haben.)

Des weiteren traut das Papergirl sich und Trier eine weitere Runde Konfrontation mit Kunst zu. (Aber hierzu später mehr.)

Ich hab mich auf jeden Fall dazu hinreissen lassen, mir einen überdimensional großen Wandkalender anzuschaffen, um den Überblick bezüglich der Veranstaltungen zu behalten und daher wird es euch, sowie mir weder an Ausgehmöglichkeiten, noch an Lesestoff auf diesem Blog fehlen.

Außerdem bin ich kürzlich auf zwei bestimmte Dinge aufmerksam geworden:

Zum einen wird es scheinbar höchste Zeit mit unsrem hiesigen Kulturdezernenten (dessen Geschäftsbereich angeblich oftmals als “Superdezernat” bezeichnet wurde) Bekanntschaft zu machen, denn wenn ich Aussagen von ihm in der Zeitung lese, wird mir nicht so ganz klar, was er mir und der Welt mitteilen möchte. Herr Egger hat der Verleihung eines neuen Kulturpreises für Ehrenamtliche beigewohnt und meinte, die bisherigen Kulturpreise sollten “ein bisschen erneuert werden”. Ich habe den Gewinner des Preises leider noch nicht live bei einem Konzert miterleben dürfen, aber zumindest scheinen er und die restlichen Anwesenden ihren Spaß gehabt zu haben, als das Foto für den Wochenspiegel geschossen wurde.

DSC_7681

Zum anderen hat der Volksfreund Humor bewiesen und das schätze ich sehr. Ich bin im Rahmen eines Interviews für den Macher (Beilage des Trierischen Volksfreunds) nach meiner derzeitigen Beschäftigung gefragt worden und ich gab an, unter anderem als Bloggerin tätig zu sein. Auf Nachfrage nannte ich dann auch die url und durfte nun feststellen, dass diese nun zusätzlich im Artikel vermerkt ist. Im Anbetracht der Tatsache, dass es im vergangenen Jahr zu einigen (virtuellen) Diskussionen bezüglich der Kommunikation zwischen den Kulturschaffenden und den Medien in Trier gekommen ist, halte ich es für angebracht, ein Update zu dem damals verfassten Post zu geben. (Zudem wurden seitdem auch weitere Schritte aufeinander zu gemacht und ich bin gespannt, wie sich unser Miteinander in diesem Jahr gestalten wird.)