Anne hat versucht Pause zu machen.

Geendet hat das ganze mit Porno, Massenmord und ein wenig Kultur.

Es hat recht heftig gemenschelt in den vergangen Tagen. Das macht müde.

Die Breite an Begegnungen reichte von einem Sänger, welcher während einem lachkrampfreichen, wie auch emotionalen Konzert, einen glorreichen Strip, der die vollständige Entblößung eines Fußes beinhaltete, hinlegte, über halbwüchsige Türsteher, die abends wahrscheinlich einen auf hart machen, weil sie zuhause nicht mal ihre Brote selbst schmieren dürfen, bis zu einem ganz speziellen Moment mit jenen Musikern und Gästen, die verstanden haben oder verstehen wollen, was der Ausdruck “Konzerterlebnis” bedeutet.

Nun hab ich mich heute morgen im Rahmen meines Pop History Seminars mit nem motzigen Adorno, sowie einem doch recht sympathisch wirkenden Herrn Gell rumschlagen dürfen. Letzterer hat es mir, durch einen von ihm geschaffenen Neologismus ermöglicht, in nächster Zeit auf von Resteficken bestimmten  Studentenparties einfach mit ein paar feierlichen Worten abzuhauen, wenn mal wieder irgendwer mit halb garen Thesen über “das wahrhaftig Schöne” rumwichst. Ab jetzt kann ich ihnen nämlich einfach raten, sich doch bitte an das Konzept des “methodologischen Banausentums” zu halten.

                                                                                            (by juuro via flickr.com )

Dieses Seminar verleitete mich denn auch dazu, die Haltung unsrer allseits beliebten Frau Grey einzunehmen und zu behaupten, Porno gehöre definitiv auch zur Popkultur. Nun darf ich mich mit der Entwicklung der Darstellung von Erotik und Sexualität in Medien in einem Referat, sowie meinem Essay auseinandersetzen. Ich bin mir sicher, dass das mein bisher stimulierendstes Rechercheerlebnis wird. Ich werde Bericht erstatten. (Habt bitte trotzdem keine Angst.)

Danach habe mir, wie auch schon gestern, wieder einige der durchaus interessanten Dokumentationen und Filme zum Thema “Das Böse” gegönnt, die 3sat im Rahmen seiner Themenwochen ausstrahlt.

Aber irgendwann zwischen Peter Brooks Verfilmung von Lord of the Flies, wahnwitzigen Kleinstadtbewohnern die freigelassene Sexualstraftäter der Selbstjustiz frönend, verfolgen und Kriegsfotografinnen, die spätestens nachdem sie den Geruch von brennendem Menschenfleisch in der Nase haben,  nicht mehr auf den Auslöser drücken können, wollte das Bier dann doch nicht mehr so richtig schmecken.

Spätestens nachdem ich mehr als 10 verschiedenen Schauspielern beim Mr.Hyde-Mimen zugeschaut hatte , war ich des Wahnsinns und musste an Andy Strauß denken. Dieser Mensch kann nämlich nicht nur richtig gut Denkmäler beleidigen, moderieren, gemeinsam mit Dorian Waschmittel bewerben und kunstvolle Buchtitel erfinden, sondern auch auf eine unglaublich beeindruckende Art und Weise wahnsinnig kucken. Zudem beweist er recht viel Contenance in Anwesenheit von inkompetenten Fernsehmoderatoren.

Ach ja und ein bisschen schreiben tut er auch. Das tut der Andy dann auch vorlesen. Unter anderem bei uns. Am Freitag. Im Studihaus. Ihr seid herzlich eingeladen.

Und übrigens:

Reimen kann er auch.

Das ist Lyrik nach meinem Geschmack: