Das nächste Assassin’s Creed findet in Indien statt. Nein, nicht “Assassin’s Creed Chronicles: India”, sondern der nächste Volltitel soll dort spielen. Das ist zumindest meine kleine Spinnerei zum Wochenende, wenn ich mir die ersten 10 Minuten des “Jack The Ripper”-DLCs angucke. Dort sehen wir nach einem hektischen Auftakt Evie Fryes Rückkehr nach London und auf ihrer Reisetruhe steht “Grand Hotel India”. Das mag ein Zufall sein, da England fröhlich vor sich hin kolonialisierte, aber es wäre auch nicht das erste Mal, dass die Macher zukünftige Spielestandorte andeuten. Leicht vorzustellen ist das Setting wohl alleine schon aufgrund des Taj Mahal, wobei Indien, ähnlich wie Hong Kong oder Japan, gerade in der Neuzeit interessante Standorte sind. Johannes und ich hoffen immer noch, dass es Deutschland wird, aber dazu ein andermal mehr.

Meta-Kojima und seine Anspielungen

Wer das erste Metal Gear Solid oder Final Fantasy VII, VIII oder IX auf der Playstation gespielt hat, der weiß, dass früher oder später ein Disc-Wechsel angesagt ist. Bei so einem massiven Spiel wie “Metal Gear Soid IV: Guns of the Patriots” hätte man wohl gleich einen 10er-Pack an DVDs besorgen müssen, doch der Blu-Ray sei Dank, passt das Spiel auf nur eine CD. Ein Fakt, der Kojima einen aggressiven In-Joke im Spiel wert ist. Es handelt sich bei der folgenden Szene nicht um eine optionale Szene, über die nur einige Spieler stolpern. Die ganze Welt durfte hören, wie toll Sony und ihre Blu-Rays sind. Eine solche Stichelei hat nach außen keine große Wirkung und ist eher ein kleiner Liebesbeweis Richtung Sony.

He talks the talk and walks the Walkman (TM!)

Hört ihr den Ritt der Walküren oder doch lieber “Take On Me”, wenn ihr euch im Helikopter in Sicherheit bringt? Ganz egal welches der vielen Lieder ihr wählt, hören wird euer Big Boss das ganze auf seinem treuen Sony Walkman. Zum ersten Mal kam der Walkman als Prototyp im PSP-Ableger “Peace Walker” zum Einsatz. Briefings, geheime Botschaften und natürlich Musik werden über euren ikonischen Begleiter abgespielt. Und auch hier darf davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Zufall handele. Vielleicht findet Kojima Sony aber auch einfach nur cool. Und bei jemandem wie Kojima kann ich mir vorstellen, dass das schon genug ist, damit er Teil des Ganzen sein möchte. Natürlich besteht der Freigeist auf ein eigenes Studio und künstlerische Freiheit, aber es gibt ganz viel Arbeit auf finanzieller und organisatorischer Seite, die Kojima offensichtlich gestohlen bleiben kann. Hätte Konami ihn gelassen, würde Kojima wohl noch immer an “Metal Gear Solid V: The Phantom Pain” feilen.

Nach den bekannten Geschichten um Hideo Kojima ist davon auszugehen, dass Sony genau weiß, womit sie sich bei ihrem “Fan” einlassen. Wir können stark davon ausgehen, dass Kojima mit den meisten seiner persönlich geleiteten Projekte keinen Gewinn einfahren muss. Was ein Quentin Tarantino für Filme ist, ist ein Hideo Kojima im Bereich der Videospiele. Die Menschen wollen seine Spiele bestaunen oder können schlichtweg nichts damit anfangen. Das wird auch so bleiben, da Kojima die nächsten 10 Jahre sehr wahrscheinlich seine Ruhe hat. In dieser Zeit wird er der Regel nach schließlich nicht mehr als 2 Projekte zu Ende führen. Hideo Kojima ist für viele ein Repräsentant und vielleicht sogar ein Sinnbild davon, was sie sich vorstellen, wenn sie an klassische Videospiele denken. Die Idee ist nach außen hin erstmal gerettet und es ist fürs Erste wahrscheinlich sogar egal, was dabei herauskommt. Ganz egal, ob Kojima und Sony wirklich voneinander angetan sind. Ich sage ja nur, dass das finanzielle Zusammenspiel bereits recht flüssig über die Bühne zu gehen scheint.

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