Ostern steht bald an, im Festtagskalender des judäo-christlichen Europas. Ich allerdings kann mir den Termin von Ostern eigentlich nie merken, weil es so ein schrecklich unregelmäßiges Fest ist, zumindest vom Datum her. Dabei ist das doch ganz einfach: der Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond ist Zeit des jüdischen Pessachfestes und damit nach der christlichen Überlieferung auch der Zeitpunkt, um die Auferstehung des Jesus von Nazareth zu feiern. Noch einleuchtender ist der Moment des Vollmondes. Vollmond ist nämlich dann, wenn die ekliptikale geozentrische Länge des Mondes um 180° größer ist als die ekliptikale geozentrische Länge der Sonne. Toll, oder? Ostern ist für die meisten jedenfalls ein typisches Familienfest und auch ich werde mich dem nicht entziehen. Was ich noch mit Ostern verbinde: Es ist Zeit von Winterreifen auf Sommerreifen zu wechseln. Denn hierfür gibt es einen schlauen Sinnspruch: Winterreifen trägt die Autofahrerin und der Autofahrer von heute modisch von O bis O, von Oktober bis Ostern.
Ich wette: Katzen hassen Ostern. Und Menschen. Aber Oster noch mehr. By DirtBikeDBA, via Flickr.com
Da ich auch gerne mit meinem Opel Corsa auf dem Weg zu meinen Eltern durch die Eifel cruise, muss ich mir aber dieses Jahr ernsthaft die Frage stellen, ob ich denn tatsächlich schon Sommerreifen aufziehen will. So richtig warm und frostlos ist es ja noch nicht, zumal der bekanntlich wettermäßig eher unentschiedene April noch vor uns liegt. Aber ich habe beschlossen, die Reifen jetzt einfach schlicht aus Protest zu wechseln. Aus Protest gegen Kälte und Schnee, gegen eisige Winde, dicke Jacken, schwere Stiefel und vereiste Windschutzscheiben. Schon vor Wochen schaute ich aus meinem Fenster auf ein verschneites Trier und musste feststellen: Jetzt bin ich offiziell vom Winter angepisst. Ich habe keinen Bock mehr auf Schnee.
Fick dich, Schnee vorm Aldi in Heiligkreuz! By Horatioweb, via flickr.com
Ich hab mir ja wirklich nie viel aus Wetter gemacht. Auch bin ich kein großer Sonnenscheinfan und finde Temperaturen über zwanzig Grad Celsius eher eklig als angenehm. Regen finde ich stimmungsvoll und es muss auch nicht bis um 22 Uhr hell sein. Aber diese Kälte, dieser Schnee, dieses Kackwetter geht mir jetzt einfach tierisch auf die Nerven. Ich will wieder T-Shirts anziehen, um meine Mitmenschen mit meiner lächerlich großen Anzahl an Shirts einer einzigen Band zu verwirren. Ich will mir nicht nächste Woche neue Pullover kaufen müssen, weil ich das Gefühl hab, dass ich immer das gleiche anhabe. Und ich will wieder Eis essen. Und im Park liegen und lesen (was ich vorher noch nie gemacht habe, aber ich will wenigstens die Möglichkeit dazu haben!). Es ist unerträglich, bevor ich mich auf das Fahrrad schwinge, erst sicherstellen zu müssen, ob meine Ausrüstung auch sibiriengeprüft ist! Vor allem hab ich keinen Bock, das ganze Gejammer aller anderen Menschen über den ach so langen Winter mit an hören zu müssen! Und schon gar nicht mein eigenes bockiges Geschreibsel über einen scheisslangen Winter zu ertragen! Wo sind wir denn hier? Schneeball Erde?
Es tut mir auch Leid um die ganzen kleinen und großen Kinder. Denn ich glaube, Ostereiersuchen im Schnee ist irgendwie ziemlich kacke.
1 Pingback