Genau diese Behauptung vernahmen wir am 14. Januar 2011 auf der Place du Châtelet in Paris. Michel und ich waren während eines Kurztrips nichtsahnend in eine Demonstration freudentaumelnder Menschen hineingeraten. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich einige Tausend Tunesier rund um die Fontaine de la Victoire versammelt.
Passender hätte der Ort für die sich gegenseitig übertönenden Freudenschreie nicht sein können. Nicht etwa wegen Napoleon, welcher dem Springbrunnen seinen Namen gab, sondern weil “Victoire” Sieg bedeutet. Und an diesem Tag hatte das tunesische Volk definitiv einen Sieg zu verzeichnen. Denn Ben Ali war weg. Die Flucht des tunesischen Staatsoberhauptes war vor wenigen Minuten offiziell bekannt gegeben worden.
Junge Frauen und Männer schrieen in regelmäßigen Abständen in das Megaphon: “Ben Ali, assassin!”. Kleine Kinder, sowie ältere Menschen hielten die tunesische Flagge hoch.
Wir fragten den Mann, der zuvor behauptet hatte, Ben Ali sei tot, woher er das habe. Er sagte wir müssten ihm nur die Zeitung, die er in den Händen hielt für einige Euro abkaufen. Er grinste schelmisch. Wir kauften sie nicht. Und grinsten auch. Denn bildlich gesprochen hatte er Recht.
(Die Bilder stammen von Michel und mir, sie wurden mit einer Olympus OM-1 aufgenommen)
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