Als ich auf die idiotische Idee kam, den Frauentag als Anlass für eine neue Mehr-Spieler-Episode zu nutzen, beruhte das weniger auf meiner unfassbaren “wokeness”, sondern war dem Umstand geschuldet, dass der 8.März in Berlin tatsächlich ein Feiertag ist. Die Frage nach Frauen in VIdeospielen treibt Johannes und mich auch immer wieder um, dennoch reden wir seltener darüber.

Das hat mit mehreren Faktoren zu tun. Oftmals klammern wir uns an “aktuelle” Themen im AAA-Games-Bereich und da kommen Frauen als tragende Figuren leider selten vor. Und manchmal, hier kann ich die Worte nur für mich tippen, sorge ich mich auch, dass Aussagen zu diesem Thema auf ein “Erretter”-Syndrom hinweisen könnten.

Wir sind uns bewusst, dass wir nicht die Antwort für die Probleme der Repräsentation in Unterhaltungsmedien bereithalten. Wir sind uns aber auch bewusst, dass wir als Einzelpersonen nicht alle Schuld auf uns laden dürfen. Viel mehr wollen wir über die Eigenheiten des Konzepts von Protagonisten als “leere Hülle”, im Englischen sehr passend auch der Begriff “Stand-in”, sprechen, erwartbare Tropes um weibliche Figuren als Objekt der Begierde oder zu rettender Schatz und die Rolle des Spielers als “Voyeur” in die Lebenswelten anderer Gruppen, ohne sie selbst steuern zu müssen/dürfen.

Es ist eine wilde Episode geworden, in der ihr unseren Gedankensprüngen hoffentlich folgen könnt. Vielleicht gehen wir auch zu verkopft und verkrampft an das Thema heran, aber genau deswegen denken wir auch, dass es wichtig ist, dass wir uns von Zeit zu Zeit intensiver damit beschäftigen, was wir spielen und wen wir spielen.

Wie immer: wenn euch diese Folge gefällt, erzählt es gerne weiter oder zwitschert uns an unter @maxwellmoebius, @maxgehtzugrunde oder natürlich @geht_zugrunde.