Wer damals, 1995, voller Stolz der Besitzer einer der ersten erfolgreichen 32-Bit-Konsolen war (der 3DO und nominell der Atari Jaguar waren zwar auch 32-Bit-Konsolen, aber heute sind sie nur noch am Rande als technisches Novum erwähnenswert), hat vielleicht bis heute ein Trauma: Denn der Saturn stank nach einer ganzen Weile gegen die Spieleflut der Playstation ab.

Dort fand man Perlen wie Crash Bandicoot, Metal Gear Solid, Gran Turismo und natürlich: Final Fantasy VII. Der Saturn bot für ein paar Monate exklusiv Tomb Raider. Und hatte ein paar tolle Spiele aus Segas eigenem Hause, aber mal ehrlich, Relevanz bis heute hat kaum eines der Spiele.

Deshalb mag die erste Reaktion nach Sonys Ankündigung, die Playstation Classic im Dezember herauszubringen, ein „Shut Up and take my Money!“ gewesen sein, um die Schande von früher wieder wett zu machen. Nur ist das eigentlich kein ernsthafter Grund, um 100 Euro auszugeben, schon gar nicht, wenn die zwanzig Spiele darauf (von denen ohnehin bisher nur fünf bekannt sind), nicht gut gealtert sind und sich heute nur mit viel Wohlwollen und Nostalgie spielen lassen. Außerdem gibt es diese Titel oft genug in den digitalen Stores von Sony und Nintendo, Sega hat beispielsweise für Steam große Kollektionen mit „Klassikern“ des Mega Drive heraus gebracht. Warum also nochmal Geld für einen Staubfänger ausgeben?

Eben aus Nostalgie und Bequemlichkeit, das ist unsere These. Wenn ihr uns nicht glaubt, könnt ihr euch gerne auch die Meinung der Montalker von Rocket Beans anhören, die ebenfalls über das Thema reden.

Wir wollen ja niemanden seinen Nostalgie-Trip vermiesen, plädieren aber für mehr Ehrlichkeit im Umgang mit dem Thema – und dem eigenen Geldbeutel.

Nur: Sega, wenn du jetzt noch einen Mini-Saturn zusammenbaust, mit Panzer Dragoon und allen DREI Teilen von Shining Force 3 und BEIDEN Dragon-Force-Spielen und Guardian Heroes und Virtua Cops und Dark Saviour… also… vielleicht ändern wir dann unsere Meinung…?