Was ist das für 1 NUZLOCKE? Die meisten von euch kratzen sich wahrscheinlich den Kopf, was das nun wieder sein soll. Im Gegensatz zur beliebten Pokémon Go-App ist NUZLOCKE eine Spinnerei, die ganz und gar nicht „Casual“ ist. Und bevor die Augen wütend zucken, sollte euch bewusst sein, dass wir den Ausdruck „Casual“ liebevoll und sachlich nutzen. Wohl dem, der von allen gespielt werden kann.

Für uns soll kurz reichen, dass Pokémon NUZLOCKE (ausgesprochen„Nasslok“) schlichtweg das Spielen mit selbst auferlegten Regeln ist. Es gibt nicht DAS NUZLOCKE, sondern verschiedene Regeln, die unter diesem Begriff bekannt sind. Ob ihr als Spieler alle Regeln oder nur ausgewählte befolgt, ist ganz euch überlassen. Schließlich soll das Spielen Spaß machen.

Die Jungs, oder inzwischen wohl eher Männer, von TeamFourStar, die insbesondere für ihre DragonBall-Parodie „DragonBall Z Abridged“ bekannt sind, sind auf Youtube vornehmlich mit Let’s Play-Videos vertreten. Diese lassen sich technisch leicht herstellen und auch das Gequassel im Hintergrund erledigt sich ganz von allein.

Als hätte TeamFourStar den Pokémon GO-Hype gerochen, ist vor kurzem ihr ganz eigenes Pokémon-Abenteuer abgelaufen. Die neue Staffel steht in den Startlöchern. Und auch wenn „TFS plays Pokémon LeafGreen NUZLOCKE“ erzählerisch auf einem ironischen Tief arbeitet, zeigen die gut 50 Videos, dass Pokémon auch vor GO schon immer eine soziale Angelegenheit war.

Pokémon tauschen, bessere oder schlichtweg andere Teams als Freunde und Rivalen benutzen sind so einige Wege, die mir bekannt sind. Aber die liebste ist tatsächlich jene, welche die TFS-Jungs zelebrieren. Zusammen zocken ist bei den meisten Menschen weiterhin verpönt. Zugucken und sich zu Tode langweilen. Das rundet die Eindrücke Außenstehender oft ab. Dabei werden Videospiele auf diesem Weg oftmals als Visual Novel für die Nicht-Spielenden behandelt.

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Poké-Love is in the Air! (via Flickr by Amber Case)

Nur ein Bruchteil der Pokémon GO-Spieler spielt auch die Pokémon-Titel. Manchen ist es zu nerdy, anderen sagt das Genre nicht zu. Die Möglichkeiten und Gründe sind zweitrangig. Wer aufgrund von GO nun aber neugierig geworden ist, ohne gleich einen Gameboy oder Ähnliches kaufen zu wollen, der sollte sich unbedingt an TFS halten.

Selbst wer nicht die laute Natur der Jungs mag, wird kaum einen besseren und unterhaltsameren Eindruck von Pokémon bekommen. Das liegt auch daran, dass durch das NUZLOCKE eine Dringlichkeit geschaffen, die besonders Zuschauer mitfiebern lässt. Wird ein eigenes Pokémon besiegt, ist es für immer fort. Nur das erste Pokémon im neuen Gebiet darf gefangen werden. Aufgrund solcher Einschränkungen interessiert man sich eher dafür, wenn ein Kampf ansteht und ein wildes Pokémon auftaucht.

Vielleicht merkt ihr ganz schnell, dass die ursprüngliche Jagd auf die kleinen Monster nichts für euch ist. Falls ihr aber doch wissen wollt, wie der Hype angefangen hat und auch, was die Leute damals an diesem Spiel fanden, dann tut euch einen Gefallen und gönnt euch das ein oder andere Video. Als Pro-Tipp empfehle ich die Beschreibungen zu lesen und auch ruhig einmal ein paar Minuten zu springen, wenn TFS sich mit bloßem Leveln beschäftigen. Ansonsten ist die Reise von LAKIGR wie ein Dungeons and Dragons Abenteuer anzuschauen, bei welchem der Tod an den unwahrscheinlichsten Ecken wartet und meist auf erheiternde Eigenverantwortung zurückfällt. Und am Ende werden sie doch die Allerbesten sein, wie keiner vor ihnen war.

Featured Image via Flickr by Angie Chapman