Schon wieder eine Woche rum, schon wieder kann sich die Welt vor Krisen nicht retten und trotzdem wird gefeiert. Ich glaube aber mich nicht allzu weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich behaupte, dass die Leute sich immer mehr Gehör verschaffen. Zur WM in Südafrika war das Medienecho und die Proteste der Bevölkerung nicht so stark, auch nicht zu den Olympiaden in Beijing und Sotschi, wie sie es jetzt in Brasilien sind. Da kommt ja mit dem Korruptionsskandal gerade auch einiges zusammen. John Oliver fasst das zwar ein bisschen zu knapp und simpel zusammen, illustriert aber schön den Widerspruch der vielen zur Zeit durch den Kopf geht.

Schön ist auch, dass die Medien scheinbar noch Kapazitäten haben über die aktuelle Situation in der Ukraine und Besorgnis erregende Entwicklungen im Nahost-Konflikt zu berichten. Kommt auch nicht allzu oft vor, während einer WM. Natürlich nimmt man als interessierter Bürger das ganze etwas subjektiv wahr, betrachtet die Medienrezeption des Rests der Bevölkerung durch die rosarote Brille. Vermutlich kriegen die meisten Turnierbegeisterten den Scheiß selbst dann noch nicht mit, wenn sie SPON für den WM-Ticker besuchen. Da wünscht man sich glatt der wäre nicht so weit oben auf der Startseite.

Bei uns ging es vergangene Woche auch nicht um Fußball. Das bekräftigen wir auch immer gerne mit einem Tweet. Ein bisschen Profilierung darf schon mal sein. Auch wenn ich entschärfend sagen muss, dass 50% der Blog-Autoren hier die WM mehr oder weniger aktiv verfolgen. Aber wie gesagt, wir machen auch andere Dinge.

Via Flickr by Mike Licht

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Stilvoll Fernsehen zum Beispiel. Aber nur Arte und Phoenix.

E3 war für uns so ein Thema vergangene Woche. Kurz zusammengefasst: Uncharted-Hype um einen vierten Teil, Batman mit Ballermann und Batmobil, Final Fantasy Type-0 Hype, Destiny-Alpha-Release-ohgottwiegeilistdiegrafikbitte-Hype (das nur von meiner Seite). Wenn Hype zu viel verspricht, kommt scheinbar sowas dabei raus, wie die letzte Sherlock-Staffel, die Anni und Max in ihrer neuesten Podcast-Folge bashen. Es wäre aber auch nicht die erste Serie, die nach der zweiten Staffel abkackt. Community und Dexter lassen grüßen. Natürlich gab es auch noch unsere regelmäßige Presse-/Internetschau mit ein paar Feminismus-Links, ein bisschen Bilderbergern und kein bisschen Wahlbeteiligung.

Saul Williams sitzt gerade bestimmt auch irgendwo und regt sich auf, auch wenn die Zeiten dieses Songs lange her sind. So aufgebracht hat er nach diesem Track nie mehr geklungen. Musikalisch (wenn auch nicht lyrisch) eher durchschnittlich, doch “List of Demands” macht immer noch Spaß. Gesellschaftskritik, Politik, der Herr hat überall seine Finger im Spiel. Dieses Mal ist es ein Indie-Film und -Dokumentation über zwei reisende Liebende.