Ich jammere inzwischen seit einiger Zeit herum, dass die Veröffentlichung von brauchbaren Titeln sich in Grenzen hält. Diese Anmerkung muss inzwischen natürlich auf „in Grenzen hielt“ beschränkt werden. „Titanfall“, „South Park: The Stick Of Truth“ und nicht zuletzt „Infamous: Second Son“ haben das Jahr auch für den Mainstream eingeläutet. Manch einer möchte vielleicht sogar behaupten, dass Titel wie „Infamous: Second Son“ und „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ die neue Konsolengeneration ins Rampenlicht rücken, doch ein Blick auf den April relativiert solcherlei Aussagen.

Via Flickr by BagoGames

Dark Souls 2Im April gibt es auch für PC-Gamer endlich wieder kräftig auf den Sack

Final Fantasy XIV: A Realm Reborn (14.04.2014)

Der einzige, nennenswerte „Next-Gen-Titel“ in diesem Monat ist die PS4-Auflage des MMORPGs „Final Fantasy XIV: A Realm Reborn“. Das von Kritikern einst einstimmig verrissene Spiel hat unter dem Zusatz „A Realm Reborn“ eine 2.x-Version erhalten und kann nun überzeugen. Wer sich fragt, ob ein Final-Fantasy-MMORPG im Angesicht übermächtiger Marken wie „World Of Warcraft“ finanziell Sinn macht, kennt sich mit den Umsatzzahlen der japanischen RPG-Reihe nicht aus. Denn auch wenn viele treue FF-Jünger den elften Teil der Reihe nie angerührt haben, sind es doch so viele Abonnenten gewesen, dass sich „Final Fantasy XI“ zum umsatzstärksten Teil der Serie entwickelt hat.

Die Hoffnung des einstmals gescheiterten vierzehnten Teil kann es wohl nur sein mit dem qualitativ gelungenen Reboot Spieler des ersten FF-MMORPGs in die neue Generation zu befördern. Zwar ist die PC-Fassung weiterhin die erste Wahl für Hardcore-Gamer, doch die erweiterte Fokussierung auf Online-Spiele und die Community macht eine Konsolenversion durchaus sinnvoll. Auch wenn ich die PS4-Fassung aufgrund technischer Möglichkeiten bei Weitem interessanter finde, scheinen Spieler der PS3-Fassung ebenfalls zufrieden zu sein. Aber wer regelmäßig exklusive Tipps für seine neuen Ausstellungsstücke im Wohnzimmer haben möchte, der wartet wohl besser auf das Kalenderjahr 2015.

Dark Souls 2 (PC-Fassung; 25.04.2014)

Und nochmal alter Käse vom Feinsten. Für viele ist es, natürlich, jetzt schon das Spiel des Jahres. Aus Reviews kann man nur schwer erahnen, wie gut „Dark Souls 2“ wirklich ist. Man kennt das Spielprinzip inzwischen und so weigern sich Reviewer Höchstwertungen zu vergeben. Das taten sie allerdings auch schon beim „Demon’s Souls“-Nachfolger „Dark Souls“ und inzwischen wird letzterer Titel dem Erstling von vielen Seiten klar vorgezogen.

Diesen Bonus hat „Dark Souls“ natürlich auch einer PC-Umsetzung zu verdanken. Das Spiel war einer weitaus größeren Spielergemeinde zugänglich und profitierte weiterhin von seiner Alleinstellung. Natürlich kann man auch „Ninja Gaiden“ spielen, wenn es einem nach unmenschlich schweren, aber fairen Schwierigkeitsgraden steht, doch das Korridorgekloppe hat nicht den Hauch der Grandeur eines „Dark Souls“.

Versuche ich, selbst ein gescheiterter „Dark Souls“-Novize, Außenstehenden das Flair des Spiels zu erklären, greife ich zu „Far Cry 3“ und denke an Yahtzee. In „Far Cry 3“ seit ihr auf Inseln unterwegs wo euch alles ans Leder will. Hinter jedem Busch lauert ein Raubtier oder gleich ein ganzes Dutzend schwer bewaffneter Milizen gegen welche ihr euch erwehren könnt. Anstatt einer tropischen Insel stellt ihr euch nun eine finster schaurige Welt voller Leere und Tod vor und anstatt euch zu erwehren, werdet ihr wahrscheinlich einige Male sterben und behutsam eine Strategie gegen übermächtig erscheinende Dämonen aller Größenordnungen aufzustellen.

Für die Grafik-Fetischisten unter uns ist jetzt schon klar, dass man dieses Spiel natürlich nur auf dem PC spielen darf. Wenn sich Till oder Johannes an das Ding herangetraut haben, erhaltet ihr natürlich Lagebericht.

Child Of Light (30.04.2014)

Ach, Ubisoft. Immer wenn man einen Artikel zu oder über Ubisoft schreibt, muss man innerlich seufzen. Dieses Studio hat einfach alles. Sie haben uns „Prince Of Persia“ gegeben und „Rayman“ frustrierend gut neu aufgelegt. Jetzt kommt mit „Child Of Light“ ein herzerweichend schön gestalteter 2D-Plattformer mit RPG-Elementen (mein Tipp: ein „Paper Mario“-Klon). Kann man da noch anders als Ubisoft zu lieben?

Die Antwort fällt beim inzwischen höchst generisch erscheinenden „Watch Dogs“ und zwei(!!) angekündigten „Assassin’s Creed“-Teilen (mein Tipp: einer der Teile ist ein Social Media Spiel… vielleicht ist das auch eine Hoffnung) entsprechend schwer. Ubisoft melkt die Geld-Kuh wie kaum ein anderer Branchenvertreter und setzt auf stumpfe Alleskäufer. Warum wirklich neue Spiele kreieren, wenn ein wenig Tweaken reicht um erneut den Vollpreis zu verlangen?

Doch zurück zum Thema: „Child Of Light“ könnte wieder eines der positiven Lichter im Dickicht aus Kommerzmittelmaß aus dem Hause Ubisoft darstellen. Allerdings ist noch Vieles ungewiss. Kann man vernünftig aufleveln oder ist das Spiel sehr linear aufgebaut, sodass die Kämpfe mehr der Veränderung des Pacings dienen. Und die Hüpf-Passagen sehen zwar alle sehr schön aus, doch ob man letztlich nicht immer nur sehr stupide von A nach B läuft oder gute Geschicklichkeitseinlagen und Puzzle eingestreut werden, lässt sich bisher nur erahnen.

Im April, im April…

Welche Titel im April interessieren euch noch so? Bitte sagt nicht „Batman: Arkham Origins Blackgate“, welches ähnlich unnütz wie „Castlevania: Lords Of Shadow – Mirror of Fate“ mit zu langem Namen und mangelnder Qualität ausgestattet auf Konsolen angeboten werden soll. Das Games-Jahr 2014 hat zweifellos begonnen, doch bisher ist das Trara um neue Titel auch immer sehr schnell wieder abgeflaut. Mal sehen, ob der Mai sich besser schlägt.