Ach ja, alle Jahre wieder kommt es zu diesen „Games of the Year“-Schmonzetten und als passionierter Videospieler sitzt man mittendrin. Dass die eigentlichen Bestenlisten von bewiesenen Internetseiten und auch die humoristischen Beiträge von Menschen wie Ben ‘Yahtzee’ Croshaw unsere Aufmerksamkeit verdienen, vergessen einige über der aufgeblasenen und launischen People’s-Choice-Geschichte namens „VGX Awards“.

„Aber ihr habt doch auch mitgespielt“, höre ich einige schon rufen, da letzte Woche eine kleine Stellungnahme zu aufgestellten Spielen kam. Wer den Artikel allerdings tatsächlich gelesen hat, der weiß, dass es in erster Linie um unsere Einschätzung zu diesen Spielen ging und etwaige Vorgänge der Awardshow ging. Besonders Walde gefällt auch im Nachhinein in der Rolle des Orakels, da er die todsicheren Preisträger „GTA V“ und „The Last Of Us“ gleich identifiziert hat.

In Zeiten zwischen den Jahren juckt es natürlich auch uns mal von uns zu geben, welche Spiele uns dieses Jahr besondere Freude gemacht haben. Und viele der nominierten Spiele der „VGX Awards“ sind auch tatsächlich sehr gute Spiele. Allerdings ist die Aufmachung und letztlich undurchsichtige Wahl etwas womit sich die wenigsten Gamer identifizieren wollen. Plötzlich sind wir alle die Frat-Guys, die Bioshock-Entwickler zu langweiligen Covern zwingen. Nein, danke.

Via Flickr by Stuart Rankin

Ignore

Pffft… die gehören alle gepflegt ignoriert…

In Spielen steckt nicht nur viel Arbeit, sondern sie werden auch unter völlig unterschiedlichen Prämissen geschaffen. Wie Walde richtig anmerkte ist „Rayman Legends“ ein Spiel das auf alte Tugenden setzt und mit seinem Design schlichtweg Freude bereiten will. „The Last Of Us“ hingegen hat seine Lacher eher spärlich gesät… Wie Spiele hier in solch großem Format vereinheitlicht werden, erinnert an die Wischi-Waschi-Music-Awards von MTV, die schon lange nur noch ein Popularitätswettbewerb sind, die unglaublich wenig mit dem Schaffen der Künstler zu tun haben.

Wenn vereinzelte Redakteure ihre persönlichen Lieblinge vorstellen, dann steht eine Art von Subjektivismus dahinter mit der man sich problemlos arrangieren kann – oder zumindest sollte. Max mag keine Shooter und Rennspiele, also werden diese auch nicht auf seiner Liste landen (außerdem ist er nicht so dreist jährlich ein „FIFA“ drauf zu packen). Wollen die Initiatoren der „VGX Awards“ allerdings nicht nur Geld, sondern auch ein wenig Restrespekt von Gamern, dann müssen die Awards weg von Pomp und Glitter (was unwahrscheinlich ist, weil GELD!).

So ärgern wir uns jährlich weiter, dass auch Videospieler endlich richtig hart fehlerhaft repräsentiert werden. Als wären die eigentlich nicht gestatteten Gäste auf der „E3“ und Menschentrauben der Marke „Gamescom“ nicht genug bekommen wir also auch weiterhin unsere Popsternchen, die so tun als ob sie wüssten, was da gerade um sie herum passiert und Produzenten, die uns außer den Worten „exklusiv“ und „Inhalte“ nichts zu sagen haben…