Und bitteschön, ab dafür und wie jede Woche wird das Murmeltier aus seiner Höhle geprügelt! Der neue Ton macht darauf aufmerksam, dass diese Woche besonders Metal-Fans aller verschiedenen Sub-Sorten sich über tolle, neue Platten freuen dürfen. Die kakophonische Apokalypse für alle durch Pop geweichten Ohren steht also bevor. Dank gutem Ton der Woche und ein paar Ausweichtipps gibt es aber auch noch Alternativen zur nächstbesten Moshpit, um qualitativ hochwertige Musik zu genießen.

 

Der gute Ton

Obwohl es fast eine ganze Hand voll „spaßiger“ Outputs für die Metal-Szene gibt, soll der gute Ton an die Indie-Rock-Szene gehen. Bah! Ich weiß, was ihr denkt! Aber Fang Island haben es wirklich verdient, dass ihr Werk „Major“ in den Mittelpunkt gerückt wird. Einfach, grob und so verspielt instrumentalisiert, wie man es sonst nur von Arcade Fire kennt. Da wird gesummt, im Chor gesungen und mit den Gitarren einfache, aber immer treibende Riffs auf den Hörer losgelassen.

Es ist ein wenig Glam-Rock, ein Hauch Punk, ganz viel Indie-Geist und die nötige Ecke Mainstream, um die Lieder immer wieder auf den Punkt zu bringen und zünden zu lassen.

Auch wenn wir in Wochen der nicht ganz so armseligen Musikoutputs leben, weiß man nie, wann die nächste Ton-Krise ausbricht. Also kaufen, kaufen, kaufen!

Die Ton-Landschaft

Bleiben wir aber fair. Ich bin kein Metal-Experte und bin auch auf Meinungen anderer Menschen angewiesen. Jeder tut sich mit gewissen Genres schwer, aber deswegen kann man sie nicht einfach ausgrenzen. Wenn es gut knallt und zundert, dann kann man sich nicht einfach wegdrehen und in eine andere Richtung gucken.

Der letzte Freitag war quantitativ, sowie qualitativ ein kleines Musik-Mekka für Metal-Fans. Für jeden Metal-Fan sollte etwas dabei, sein, dass die Ohren – im besten Sinne – zum Bluten und die Köpfe zum Zucken bringt. In die Richtung des Thrash Metals ballert Testament mit der Scheibe „Dark Roots Of Earth“. Es ist laut, vielschichtig, verspielt und gnadenlos professionell durch strukturiert. Zusammen mit Dew-Scented, die mit „Icarus“ ein ebenfalls gutes Stück Thrash (nicht Trash!) an die Oberfläche heben und selbst nach 20 Jahren weiter mitmischen, zeigen Testament, dass Thrash diese Woche König ist. Unumgänglich, wenn man mit dem Genre etwas am Hut hat.

Wem das zu abgefuckt ist, der weicht auf „Bulletproof“ von Downspirit aus, welches mit Hardrock-Elementen arbeitet. Auf einer WTF-Skala geht es aber natürlich auch noch schnurstracks nach oben ‘gen Wahnsinn mit Black Metal der Marke Nachtmystium, die auf „Silencing Machine“ ihre Nische glücklich machen. Halleluja! Es gäbe sogar noch zwei, drei weitere Tipps aus der Sparte, aber die genannten dürften die interessantesten sein.

Wer mit Metal so gar nicht warm wird und nicht nur auf Fang Island zurückgreifen möchte, der kann auf Deutsch-Singer/Songwriter-Pop zurückgreifen. Es ist wirklich überraschend, aber ja: deutsche Musik kann regelmäßig gut sein. Maximilian Hecker und Mia Dieckow halten die Fahne hoch und sorgen mit verquerter Emotionalität (Hecker) und luftig leichten Ambitionen (Dieckow) für künstlerischen Pop-Genuss made from German people (da Hecker nicht immer in Deutschland ansässig ist).

Ton-Kompost

Es könnte auch diese Woche schlimmer sein, aber mit Mike Oldfield und einer langweiligen Pop-Zusammenklatschung, sowie dem faden „Samsara“ von den Gothic-Rockern To Die For gibt es nicht viel, über das man herziehen müsste. Beide Alben verdienen allerdings ihr Prädikat „für Fans“ und sorgen nicht dafür, dass Menschen schreiend auf die Straßen rennen und um Erbarmen flehen. Es sind einfach zwei nicht ganz so gelungene Alben diese Woche (bevor es heißt, dass ich nicht mehr meckere).

 

Ton-Salat

Immer noch nicht zufrieden? Deutsch-Pop-Fans, Spaß-Rock mit Hang zum Glam und ganz viel Metal sollten doch genug sein. Na gut! Hier die Kirsche und das i-Tüpfelchen: Für jene, die IMMER NOCH NICHT Lieder von Elvis besitzen, wird mal wieder eine Compilation ins Gesicht gedrückt. „I Am An Elvis Fan“ ist bei weitem nicht die beste Sammlung an Stücken des Kings, aber wenn ihr immer noch nichts von ihm im Regal stehen habt, seit ihr auch selber schuld. Das ist ungefähr so, als würdet ihr auch nur annähernd behaupten, dass ihr gerne ins Kino geht, dann aber nicht The Dark Knight Rises guckt.

Also ab zum Plattenhändler des Vertrauens und danach ins Kino! Kauft was zu trinken. Der Film ist knapp drei Stunden lang und im Broadway Trier wird KEINE PAUSE gemacht!

Als Abschluss – bei all dem Metal – passende Werbung fürs Kino: