Schade, dass man in Hippieschlampen-Latschen keine Socken tragen kann.

Es ist nämlich kalt geworden.

Hier in der Pampa.

Ich verliere mich zur Abwechslung in meiner Lieblings-Regenmusik, hoffe, dass ich nicht noch dreimal einen Kopfstand machen muss, damit meine Internetverbindung hält und frage mich, ob das Urlaub ist, was ich hier gerade mache.

Recht unverhofft wurde ich nun vom Herrn Tucholsky in eine Richtung gestoßen, die ich zu so früher Stunde eigentlich nicht angepeilt hatte: „Wer die Enge seiner Heimat begreifen will, der reise. Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte.“

Im Kontext dieser Aussage, entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass die unter akuten Fernweh leidende Luxemburgerin nun Urlaub in Luxemburg macht. Als professionelle Prokrastinatorin  hatte ich das Buchen eines Urlaubs vor mir her geschoben und spürte vor einer Woche, dass ich das kleine, teils zu belebte Trier, für einen kurzen Moment verlassen müsste. Nicht wegen Trier, sondern wegen mir.

Die Formulierung ist unglaublich ausgelutscht, aber es war Glück im Unglück. Meine kleine Schwester hat, eigentlich viel zu früh, ein Haus gekauft. Keine Kneipe, 3 Straßen und 182 Einwohner. Ich verweile also in einem Dorf, in dem das Stressrisiko sich schon vor Jahrzehnten verabschiedet hat. Ausser der Nachbarin, die ab und an luxemburgische Folklore-Lieder zum Besten gibt, während sie ihren Hängebusen in die zu gießenden Blümchen legt, ist es hier ganz schön ruhig. Ich behaupte ja öfters mal, dass Luxemburg recht schön ist, so ohne Luxemburger. Die Rechnung geht hier fast auf.

(Fortsetzung folgt)